Aufsatz in Zeitschrift

Die Treuhandanstalt: Eine empirische Bestandsaufnahme 30 Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung

Moritz Hennicke, Moritz Lubczyk, Lukas Mergele
ifo Institut, Dresden, 2020

ifo Dresden berichtet, 2020, 27, Nr. 5, 17-21

Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung bleibt die Verwaltung und Privatisierung der ehemaligen DDR-Staatsunternehmen durch die Treuhandanstalt umstritten. Dieser Beitrag liefert erstmals eine ausführliche empirische Bestandsaufnahme des Privatisierungsprozesses und seiner wirtschaftlichen Folgen. Zum ersten Mal wird die Privatisierungsaufgabe der Treuhandanstalt dabei in ihrer Gesamtheit analysiert und auf Grundlage ihres Mandats zur Privatisierung wettbewerbsfähiger Unternehmen untersucht. Wir zeigen, welche Unternehmen verkauft wurden, welche Preise für sie erzielt wurden, wer die Unternehmen erwarb und was aus ihnen geworden ist. Anfänglich produktivere Unternehmen wurden im Durchschnitt häufiger und rascher privatisiert und konnten höhere Privatisierungserlöse erzielen. Unternehmen mit höherer anfänglicher Produktivität haben auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, 20 Jahre nach Privatisierung noch wirtschaftlich aktiv zu sein. Weiterhin zeigen die Ergebnisse auch, dass die Treuhandanstalt produktivere Unternehmen mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit an westdeutsche Investoren verkaufte und produktive DDR-Firmen somit seltener in ostdeutschem Eigentum verblieben.

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, Dresden, 2020