Monographie (Autorenschaft)

Revolvierende Fonds als Instrument zur Neuausrichtung der Förderpolitik : Gutachten im Auftrag der Sächsischen Landesbank (SAB)

Christian Leßmann, Joachim Ragnitz, Beate Schirwitz, Marcel Thum, Susan Kühn, Christian Thater
ifo Institut, Dresden, 2008

ifo Dresden Studien / 44

Das vorliegende Gutachten liefert eine umfassende Analyse der Vor- und Nachteile revolvierender Fonds als Instrument zur Neuausrichtung der Förderpolitik. Dabei ist zwischen zwei Fragen zu trennen: Zum einen bieten Fonds die Möglichkeit der intertemporalen Optimierung von Förderentscheidungen, zum anderen kann die Förderung im Rahmen von Fonds prinzipiell sowohl über Darlehen als auch über Zuschüsse erfolgen. Die Möglichkeit der intertemporalen Optimierung von Förderentscheidungen durch Fonds ist ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Fördereffizienz und somit grundsätzlich zu empfehlen. - Im Rahmen des Gutachtens wurden auch mögliche kritische Fälle für revolvierende Fonds analysiert. Problematisch könnte eine Ausgestaltung der Förderpolitik über revolvierende Fonds in den Fällen sein, wo durch hohe anfängliche Subventionen ein Cluster initiiert werden soll und wo global agierende Unternehmen im Rahmen des internationalen Fiskalwettbewerbs durch Subventionen ins Land geholt werden sollen. In diesen beiden Fällen besteht die Gefahr, dass die über revolvierende Fonds zu erreichenden Subventionssätze zu niedrig ausfallen; hier ist eine unmittelbare Steuerung über direkte Zuschüsse vorzuziehen. - Für die große Masse der Förderfälle bieten revolvierende Fonds jedoch Vorteile gegenüber der traditionellen Vergabe von Zuschüssen. Insbesondere die bessere Risikoselektion von geförderten Projekten und die bessere Überwindung von Kreditrationierung sprechen für revolvierende Fonds.

Schlagwörter: Wirtschaftsförderung, Fonds, Wirtschaftspolitik, Deutschland
JEL Klassifikation: L000,O100