Aufsatz in Zeitschrift

Die Pensionslasten - Eine Bedrohung der zukünftigen Handlungsfähigkeit der Länder

Thomas Fester, Marcel Thum
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2003

ifo Schnelldienst, 2003, 56, Nr. 23, 03-09

Deutschland steht vor einem demographischen Wandel, der zu gravierenden Anpassungsmaßnahmen in den staatlichen Sozialsystemen zwingt. Die Diskussion um die Reformen der Gesetzlichen Rentenversicherung hat das allen Bürgern in Deutschland vor Augen geführt. Heute finanzieren vier Personen im erwerbstätigen Alter einen Rentner. In 30 Jahren müssen dies zwei Erwerbstätige schaffen. Während die steigenden Lasten in der Gesetzlichen Rentenversicherung inzwischen weitgehend bekannt sind, wird über das zweite große System der Altersversorgung in Deutschland, das Pensionssystem der Beamten, viel weniger diskutiert. Doch auch hier wird sich die Alterung der Bevölkerung auswirken und den Staatshaushalt belasten. Zwar hat die Politik diese Problematik inzwischen erkannt; eine massive Belastung der öffentlichen Haushalte wird sich damit jedoch nicht verhindern lassen. Der Anstieg der Pensionslasten wird sogar noch stärker ausfallen als in der Gesetzlichen Rentenversicherung. Dieser Beitrag diskutiert die derzeitige Lage des Pensionssystems, die zukünftige Entwicklung und einige Politikoptionen. Exemplarisch werden hierbei mittels einer Simulationsrechnung die Haushaltsbelastungen für den Freistaat Sachsen bis ins Jahr 2040 betrachtet. Die Rechnungen zeigen, dass gerade in den neuen Bundesländern der Anstieg der Pensionslasten zu erheblichen fiskalischen Problemen führen wird.

Schlagwörter: Demographie, Sozialstaat, Gesetzliche Rentenversicherung, Rentenreform, Deutschland, Sachsen
JEL Klassifikation: J110,J260

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2003