Projekt

The Economic and Fiscal Consequences of a Capital Income Tax Reduction in Sweden

Auftraggeber: Svenskt Näringsliv
Projektlaufzeit: Dezember 2018 – Mai 2019
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Clemens Fuest, Florian Neumeier, Daniel Stöhlker, in Zusammenarbeit mit Michael Stimmelmayr (ETH Zürich)

Fragestellung und Ziele

Schweden gehörte zu den ersten Ländern Europas, die eine doppelte Einkommenssteuer einführten. Seit einer umfassenden Steuerreform in 1991 werden Arbeitseinkommen in Schweden progressiv besteuert, während Kapitaleinkommen mit einem konstanten Satz von 30% besteuert werden. Seit der Steuerreform hat sich das globale wirtschaftliche Umfeld jedoch deutlich verändert. Die zunehmende globale wirtschaftliche Integration hat den internationalen Wettbewerb um mobiles Kapital verschärft. Infolgedessen haben viele Länder die Steuerlast auf Kapital und kapitalbezogene Einkünfte erheblich gesenkt. Heute, d.h. 28 Jahre nach der umfassenden schwedischen Steuerreform, erhebt Schweden effektiv höhere Steuern auf Kapitaleinkommen als viele andere Länder in Europa und dem Rest der Welt.

Ziel dieses Berichts ist es, die langfristigen Folgen einer Reform der Kapitaleinkommensbesteuerung in Schweden zu untersuchen. Dabei analysieren wir die Auswirkungen einer Senkung der Kapitaleinkommensteuer auf wichtige makroökonomische Aggregate, darunter das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Investitionen und Beschäftigung sowie Steuereinnahmen.

Methodische Vorgehensweise

Die wirtschaftlichen und fiskalischen Folgen einer langfristigen Senkung der Kapitalertragssteuer werden mit Hilfe eines dynamischen Simulationsmodells, das die Verhaltensweisen der Wirtschaftsakteure und die Interdependenzen zwischen den verschiedenen Wirtschaftssektoren berücksichtigt, geschätzt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass eine Senkung des Kapitalertragssteuersatzes die wirtschaftliche Aktivität in Schweden ankurbeln würde: Die Senkung der Kapitaleinkommenssteuer würde langfristig zu einem Anstieg des BIP um etwa 3,1% führen. Ursächlich dafür ist eine Zunahme der privaten Investitionen um etwa 6,5%. Außerdem steigt die Beschäftigung leicht um etwa 0,7%. Im Hinblick auf die fiskalischen Konsequenzen stellen die Autoren fest, dass die mit einer Senkung der Kapitalertragssteuer verbundenen fiskalischen Kosten eher gering sind. Durch die Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit wird der Rückgang der Einnahmen aus der Kapitalertragsteuer teilweise durch einen Anstieg der Einnahmen aus anderen Steuern, insbesondere der Arbeitseinkommenssteuer und der Mehrwertsteuer, ausgeglichen. Insgesamt beläuft sich der Rückgang der gesamten Steuereinnahmen auf etwa 0,2%.

Publikation

Clemens Fuest, Florian Neumeier, Michael Stimmelmayr und Daniel Stöhlker The Economic and Fiscal Consequences of a Capital Income Tax Reduction in Sweden , ifo Institut, München, 2019  PDF Download

Kontakt
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Dr. Florian Neumeier

Leiter der Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik
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