Projekt

Steuerliche Forschungsförderung und das 3,5 Prozent-Ziel für Deutschland

Auftraggeber: Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Projektlaufzeit: Juni - Juli 2018 (vier Wochen)
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Dr. Florian Neumeier, Lea Immel, Daniel Stöhlker

Fragestellung und Ziele des Projektes

Die Regierungsparteien haben das Ziel ausgegeben, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F+E) in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2025 auf 3,5 Prozent zu steigern. In Anbetracht der großen Bedeutung, die die F+E-Ausgaben des Unternehmenssektors absolut und relativ zu den F+E-Ausgaben insgesamt haben, bedarf es jedoch eines signifikanten Anstiegs der privaten F+E-Ausgaben, um dieses Ziel zu erreichen. Im Rahmen dieses Projektes wird daher untersucht, inwiefern der Einstieg Deutschlands in eine steuerliche Förderung von F+E-Aktivitäten dazu beitragen könnte, das ehrgeizige Ziel der Koalitionspartner zu erreichen.

Methodische Vorgehensweise

Die Studie fasst zunächst die ökonomischen Argumente zusammen, die für eine Rechtfertigung einer steuerlichen Forschungsförderung ins Feld geführt werden können. Es folgt eine Bestandsaufnahme der internationalen Praxis der steuerlichen Forschungsförderung sowie eine Dokumentation ihrer Bedeutung im internationalen Vergleich. Zuletzt gibt die Studie einen Überblick über existierende empirische Evidenz zur Wirkung steuerlicher F+E-Förderung auf private F+E-Ausgaben und diskutiert, inwiefern eine steuerliche F+E-Förderung geeignet ist, das 3,5%-Ziel zu erreichen.

Datenquellen

Die Studie stellt im Wesentlichen eine Auswertung der existierenden Fachliteratur dar. Ergänzend wurden deskriptive Analysen basierend auf Daten der OECD durchgeführt.

Ergebnisse

Aus ökonomischer Perspektive erscheint der Einstieg in eine steuerliche Forschungsförderung in Deutschland durchaus sinnvoll, da sie im Vergleich zur bislang ausschließlich praktizierten Projektförderung einige Vorteile aufweist. Da sich Vor- und Nachteile der steuerlichen Forschungsförderung und der Projektförderung spiegeln, können sie als einander ergänzende Instrumente betrachtet werden. Darüber hinaus weist die existierende empirische Evidenz auf eine hohe Wirksamkeit der steuerlichen Forschungsförderung hin. Das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel, die F+E-Ausgaben in Relation zum Bruttoinlandsprodukt auf 3,5% zu erhöhen, ist nur dann realistisch, wenn Deutschland in die steuerliche F+E-Förderung einsteigt.

Publikation

Monographie (Autorenschaft)
Clemens Fuest, Lea Immel, Florian Neumeier, Daniel Stöhlker
München, 2018
ifo Studie im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V. (vbw)
Kontakt
CV Foto Dr. Florian Neumeier

Dr. Florian Neumeier

Leiter der Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik
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+49(0)89/9224-1425
Fax
+49(0)89/985369
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