Pressemitteilung -

In Nordrhein-Westfalen sehen Menschen ungleiche Bildungschancen am häufigsten als Problem

Knapp 62% der Menschen in Nordrhein-Westfalen sehen ungleiche Chancen im Bildungssystem als ernsthaftes Problem an. Das zeigen Auswertungen des ifo Bildungsbarometers 2023, in dem über 5.500 Erwachsene befragt wurden. Danach folgt Baden-Württemberg, wo 57% ungleiche Bildungschancen als ernsthaftes Problem sehen. Je 55% sind es in der Region Nord-West (Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen); der Region Mitte-Ost (Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt); sowie der Region Mitte-West (Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland). In Bayern sowie im Nord-Osten Deutschlands (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg) sind es 54%. Deutschlandweit beträgt der Durchschnitt 57%.

Trotz des hohen Bewusstseins für Chancenungleichheit von Kindern aus benachteiligten Verhältnissen stimmen Mehrheiten zwischen 72% (Region Mitte-Ost) und 55% (Bayern) dafür, mögliche staatliche Bildungsausgaben gleichmäßig auf alle Schulen zu verteilen. Demgegenüber sind nur zwischen 28% (Region Mitte-Ost) und 45% (Bayern) für eine gezielte Unterstützung von Schulen mit vielen Schulkindern aus benachteiligten Verhältnissen. „Dies deutet darauf hin, dass die Bevölkerung Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung benachteiligter Schulkinder befürwortet. Insgesamt stimmt ein großer Teil der Deutschen aber für eine Erhöhung der Bildungsausgaben, von der alle Schülerinnen und Schüler profitieren“, sagt Dr. Katharina Werner, stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Bildungsökonomik.

Auffallend sind die regionalen Unterschiede bei der Einschätzung der Integration von Schulkindern mit Migrationshintergrund: Hier sehen über die Hälfte der Bürger*innen (54%) in Nordrhein-Westfalen ein ernsthaftes Problem, während es in der Region Mitte-Ost (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt) 39% sind. Dazwischen liegen die Region Nord-West (Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen) mit 52% sowie die Region Mitte-West (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) und Baden-Württemberg mit je 51%. In Nord-Ost-Deutschland (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg) wird mangelnde Integration von Migrationskindern an Schulen von 49% als sehr problematisch gesehen. In Bayern sind es 46%. Deutschlandweit finden 50% aller Menschen, die mangelnde Integration von Schulkindern mit Migrationshintergrund sei ein ernsthaftes Problem. 

Aufsatz in Zeitschrift
Katharina Werner, Vera Freundl, Franziska Pfaehler, Katharina Wedel, Ludger Wößmann
ifo Institut, München, 2023
ifo Schnelldienst, 2023, 76, Nr. 11, 33-39
Kontakt
Katharina Werner

Dr. Katharina Werner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Tel
+49(0)89/9224-1698
Fax
+49(0)89/9224-1460
Mail
Harald Schultz

Harald Schultz

Pressesprecher
Tel
+49(0)89/9224-1218
Fax
+49(0)89/907795-1218
Mail
Das könnte Sie auch interessieren

Artikel

Presse