Projekt

Short- and Long-Term Impacts of Climate Extremes (SLICE)

Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektlaufzeit: November 2018 – Oktober 2022
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Karen Pittel, Julius Berger

Fragestellung und Ziele des Projekts

Das SLICE-Projekt untersucht die kurz- und langfristigen Einflüsse von Klimaextremen wie Flussüberschwemmungen, Dürren, oder tropischen Wirbelstürmen auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Ziel ist es, dabei ein vertieftes Verständnis der zu Grunde liegenden Wirkmechanismen zu finden und Hochrisikoländer mit hohen Anpassungsbedarfen sowie vulnerable Bevölkerungsgruppen zu identifizieren. Dabei werden Klimafolgen entlang verschiedener Klimawandel- und sozioökonomischer Zukunftspfade verglichen. Dadurch kann abgeschätzt werden welche Klimafolgen durch stringente Emissionsreduzierung noch verhindert werden können. Durch diese auch für Entscheidungsträger relevanten Erkenntnisse soll die Umsetzung des Abkommens von Paris unterstützt werden.

Das Team am ifo Institut analysiert insbesondere, wie Haushalte in Ländern mit niedrigem Einkommen, wie Nigeria, von klimabedingten Schocks und Extremereignissen betroffen sind. In diesem Zusammenhang führen wir verschiedene Umfragen in großen Haushalten durch, um festzustellen, welche Schocks als problematisch eingestuft werden, und kombinieren diese Informationen mit räumlichen Informationen über Schlüsselrisikokennzahlen. Beim Auswählen der Länder der Fallstudie achten wir darauf, eine breite Palette von klimabedingten Schocks wie Dürren und Überschwemmungen, Hitze- oder Kälteextreme und Zyklone zu berücksichtigen. Im Rahmen des Monitorings der Haushaltsmerkmale wie Reichtum, Bildung, Geschlecht und Gesundheit analysieren wir die Auswirkungen dieser Schocks auf das Wohlbefinden der Haushalte und die Bewältigungsfähigkeiten in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Kombination verschiedener Arten von Daten auf Haushaltsebene für ein bestimmtes Land ermöglicht es uns, Trends und Dynamiken im Zeitablauf besser zu erfassen, einschließlich sozialer und nicht-ökonomischer Informationen (z.B. Bildungs- und Gesundheitseffekte). Anhand der Ergebnisse unserer Projektpartner, welche die zukünftigen Klimarisiken betreffen, wollen wir auch Schätzungen der zukünftigen Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Haushalte für unterschiedliche politische Szenarien für jedes der ausgewählten Länder vornehmen. Letztendlich hoffen wir, durch den Vergleich der Ergebnisse zwischen den Ländern der Fallstudien wichtige Erkenntnisse über gemeinsame Muster der Klimaauswirkungen für Haushalte zu gewinnen.

Methodische Vorgehensweise

Ökonometrische Methoden

Datenquellen

World Bank Living Standards Measurement Study (LSMS)

Ergebnisse

Auf der Haushaltsebene werden empirische Analysen zu den sozioökonomischen Auswirkungen von Klimaextremen in den Fokusländern Malawi (Dürren), Nigeria (Überschwemmungen) und den Philippinen (tropische Wirbelstürme) durchgeführt.  Unsere Studien zeigen, dass i) bereits eine Zunahme moderater Dürren die Kindergesundheit in landwirtschaftlichen Haushalten in Malawi negativ beeinflussen können, ii) Bildung die Resilienz von Haushalten gegenüber Flussüberschwemmungen in Nigeria erhöhen kann und iii) Starkwinde und Niederschläge im Zusammenhang mit tropischen Wirbelstürmen die Ausgaben von Haushalten auf den Philippinen signifikant beeinflussen. Für diese Fokusländer wurden die wichtigsten Risiken und Folgen des Klimawandels in zielgruppengerechten Klimarisikoprofilen für Entscheidungsträger- und Anwender zusammengefasst. Zudem legen unsere Studien auf makroökonomischer Ebene nahe, dass Flussüberschwemmungen sowie tropische Wirbelstürme das Wirtschaftswachstum in den betroffenen Ländern für mehr als ein Jahrzehnt verringern können. Diese langfristigen Wachstumsverluste können jedoch durch politische Maßnahmen zur Förderung des Konsums der Haushalte und der Staatsausgaben in den Jahren nach dem Extremereignis sowie durch Katastrophenversicherungen effizient abgemildert werden.

Publikation

Monographie (Autorenschaft)
Julius Berger, Anne Zimmer, Shalom Udechukwu, Charlotte Plinke, Stefan (PIK) Lange
ifo Institute for Economic Research and Climate Analytics gGmbH, 2021

Information

Kontakt
Prof. Dr. Karen Pittel

Prof. Dr. Karen Pittel

Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen
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+49(0)89/985369
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