Projekt

Integrierte Analyse einer grünen Transformation (InTrans)

Auftraggeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektlaufzeit: Juni 2015 - Mai 2018
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Karen Pittel, Alex Schmitt, Anna Ciesielski, ZEW Mannheim, LMU, Universität Bayreuth
Forschungsprofessor: Wolfgang Buchholz

Fragestellung und Ziele des Projektes

Wichtiger Bestandteil einer grünen Transformation ist die Minderung des Verbrauchs fossiler Ressourcen zur Stabilisierung des Treibhausgasausstoßes. Die Bereitstellung von „Umweltqualität“ im Zuge einer solchen Transformation hat dabei den Charakter eines öffentlichen Gutes, zu dessen Bereitstellung der Staat Maßnahmen ergreifen muss. Da Transformationsprozesse langfristigen Wandel beinhalten, müssen Politiken entsprechend langfristig tragfähig sein, um die Akzeptanz des Vorhabens zu wahren. Bei der Auswahl geeigneter Politikinstrumente müssen daher nicht nur Fragen der Effizienz und Effektivität sondern auch Fragen der Gerechtigkeit und der sozialen Ausgewogenheit berücksichtigt werden. Das Vorhaben nimmt eine Bewertung verschiedener Transformationspfade und Politikansätze im Licht dieser Aspekte vor. Von den Projektpartnern werden dazu Fragen prozessualer Gerechtigkeit, Mechanismen zur Förderung der Kooperation zur Bereitstellung öffentlicher Güter und Szenarien des politikinduzierten technologischen Wandels untersucht, wobei sowohl theoretische als auch empirische und experimentelle Methoden zum Einsatz kommen. Soziale und ökonomische Auswirkungen verschiedener Politiken auf Haushalte in Deutschland und internationale Rückwirkungen werden mit Hilfe eines Mikrosimulationsmodells und eines globalen allgemeinen Gleichgewichtsmodells analysiert. Schließlich werden aus soziologisch-historischer Perspektive Fragen der gesellschaftlichen Wandlungsfähigkeit untersucht. Die erwarteten Ergebnisse des Vorhabens versprechen eine verbesserte Abschätzung verschiedener Politikansätze zur Transformation.

Das ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen beschäftigt sich im Rahmen des Projekts insbesondere mit technologischem Wandel und der Bereitstellung emissionsarmer Technologien, die eine wesentliche Voraussetzung zum Gelingen einer grünen Transformation darstellen. Es werden mögliche Wachstums- und Technologiepfade hinsichtlich ihrer ökonomischen und klimatischen Wirkungen unter Berücksichtigung verschiedener Formen von Unsicherheit untersucht. Der Prozess des technologischen Wandels steht dabei im Mittelpunkt der Analyse, wobei mögliche Pfadabhängigkeiten, irreversible Ereignisse und technologische Barrieren ebenfalls in die Betrachtung einbezogen werden sollen. Die makroökonomische Perspektive langfristiger Wachstums-, Investitions- und Technologiepfade ermöglicht Schlussfolgerungen über die Verteilung zukünftiger Wohlfahrtsgewinne und Lasten im intergenerationellen Vergleich.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Analyse geeigneter langfristiger Politikmaßnahmen zur Förderung sauberer Technologien. In der Modellierung werden dabei Technologiepfade als endogener Bestandteil mit einbezogen, um in einem ersten Schritt Hindernisse bei der Adaption neuer Technologien und deren Pfadabhängigkeiten aufzudecken und optimale Politikmaßnahmen abzuleiten. Ein wichtiges Ziel ist es, endogenen technologischen Fortschritt auch unter Berücksichtigung von Strukturbrüchen und transitorischen Anpassungsprozessen, welche im Rahmen langfristiger Entwicklung nahezu unausweichlich sind, zu untersuchen. An dieser Stelle wird auch von Interesse sein, inwieweit die Politik in der Lage ist, durch eine Reduktion von Unsicherheit im politischen Sinne Investitionsanreize zu schaffen.

Es wird erwartet, dass aus dem Projektteil des ifo Instituts ein auf empirischen Beobachtungen beruhendes, makroökonomisches Wachstumsmodell hervor geht, aus dem Empfehlungen hinsichtlich geeigneter politischer Instrumente zur Förderung des technologischen Wandels unter Unsicherheit abgeleitet werden können. Die explizite Einbeziehung von Pfadabhängigkeiten und Unsicherheit im dynamischen Kontext stellt dabei einen wesentlichen wissenschaftlichen Mehrwert dar, der zu einer deutlich verbesserten Folgenabschätzung von Umwelt- und Technologiepolitik beiträgt.

Methodische Vorgehensweise

Wachstumstheorie, berechenbare allgemeine Gleichgewichtsmodelle.

Kontakt
Prof. Dr. Karen Pittel

Prof. Dr. Karen Pittel

Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen
Tel
+49(0)89/9224-1384
Fax
+49(0)89/985369
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