Freihandel

Freier Handel führt dazu, dass alle Länder genau jene Güter herstellen, für die sie komparative Vorteile besitzen, sprich, diese mit geringerem Ressourceneinsatz herstellen als andere Güter. Er erhöht damit die Konsummöglichkeiten der Menschen im Vergleich zu einer Situation ohne Handel (Autarkie). Längerfristig erlaubt Spezialisierung durch Handel auch stärkeres Produktivitätswachstum.

Infografik, Newsbild, Containerschiff
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Die Idee des Freihandels geht auf David Ricardo, einem der Gründungsväter der Ökonomik, Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Er kommt zu dem Schluss, dass tarifäre Handelshemmnisse, wie Zölle, schädlich sind, weil die dadurch entstehenden Nachteile der Konsument*innen nicht durch Vorteile bei den Produzent*innen aufgewogen werden können. Demnach führt der freie internationale Handel zu einer optimalen Arbeitsteilung und größtmöglichem Wohlstand für alle beteiligten Länder.

In der Praxis schließen Staaten dazu Freihandelsabkommen ab, die sich heute nicht mehr ausschließlich auf den Abbau von Zöllen beschränken, sondern vor allem auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse im Handel von Waren, Dienstleistungen und Kapital. Zudem spielen geistige Eigentumsrechte eine zentrale Rolle. Aktuell steht die Handelspolitik vor großen Herausforderungen: Zunehmender Protektionismus, die Abkehr von multilateralen Abkommen  und nicht zuletzt Covid-19 haben die Handelsströme durchgerüttelt. Die Skepsis in Bezug auf Freihandel und auf die internationale Arbeitsteilung ist insgesamt massiv gestiegen.

„Die EU sollte geeint sein, um die Regeln und Normen internationaler Institutionen zu unterstützen und zu fördern. Auch mehr Pragmatismus und weniger Rosinenpickerei ist das, was die EU bei den Verhandlungen von Abkommen braucht.“

Prof. Dr. Lisandra Flach, Leiterin ifo Zentrum für Außenwirtschaft

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