Aufsatz in Zeitschrift

Europäisches Bauvolumen wächst 2019 um knapp 2% – Ausgewählte Ergebnisse der EUROCONSTRUCT-Sommerkonferenz 2019

Ludwig Dorffmeister
ifo Institut, München, 2019

ifo Schnelldienst, 2019, 72, Nr. 13, 23-32

Der europäische Bausektor dürfte 2019 erneut schwächer expandieren. Nach einem Anstieg um 4,2% im Jahr 2017 und einem Zuwachs um 3,1% im vergangenen Jahr gehen die Experten des EUROCONSTRUCT-Netzwerks für das laufende Jahr von einem Plus in der Größenordnung von knapp 2% aus. Dabei dürfte die Bautätigkeit lediglich in Schweden und Finnland nachgeben. Bis 2021 wird das Wachstum in den 19 Mitgliedsländern voraussichtlich weiter nachlassen und dann bei etwa 1½% liegen. Verglichen mit den im November 2018 veröffentlichten Prognosen ergaben sich im Juni 2019 kaum nennenswerte Revisionen. Am auffälligsten ist die – in allen drei Baubereichen – erfolgte Aufwärtskorrektur der damaligen Schätzwerte für das Jahr 2018. Gemäß der neuen Prognose wird der Tiefbausektor in den drei Jahren 2019 bis 2021 mit einem Wachstumsanteil von 45% noch etwas stärker zur Ausweitung der Bauleistungen beitragen als bislang angenommen. Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen dürfte sich 2019 zum vorerst letzten Mal deutlich erhöhen und auch in den kommenden Jahren bei gut 1,8 Mio. Einheiten liegen. Während der Wohnungsbau insgesamt weiter an Schwung verlieren wird, dürfte der übrige Hochbau bis 2021 nahezu unverändert moderat wachsen. Die Impulse für die Bautätigkeit kommen insbesondere vom – auch weiterhin – positiven Wirtschaftsumfeld, den günstigen Finanzierungskonditionen sowie vom ausgeprägten Handlungsbedarf in Bezug auf die Verkehrs- und Energieinfrastruktur.

Schlagwörter: Bauwirtschaft, Konjunktur, Branchenentwicklung, EU-Staaten, EUROCONSTRUCT
JEL Klassifikation: L740, E300

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ifo Institut, München, 2019