Aufsatz in Zeitschrift

Europäische Bauwirtschaft bleibt bis 2021 auf Expansionskurs – Ausgewählte Ergebnisse der EUROCONSTRUCT-Winterkonferenz 2018

Ludwig Dorffmeister
ifo Institut, München, 2019

ifo Schnelldienst, 2019, 72, Nr. 02, 47-54

Nach den aktuellen Analysen der Experten aus den 19 Mitgliedsländern des EUROCONSTRUCT-Netzwerks sind die Bauleistungen im vergangenen Jahr im Gesamtgebiet abermals kräftig gestiegen. Allerdings fiel das Wachstum mit knapp 3% deutlich geringer aus als 2017. Damals wurden die Bauaktivitäten noch um mehr als 4% ausgeweitet. Bis zum Ende des Prognosezeitraums dürften sich die jährlichen Zuwachsraten weiter sukzessive verringern. Mit einer Rate von weniger als 1½% wird die Bauproduktion im Jahr 2021 zwar nur noch in moderatem Tempo expandieren. Gleichzeitig ist jedoch für 15 der insgesamt 19 Mitgliedsländer von einer weiteren Zunahme der Bautätigkeit auszugehen. Während der Hochbau inzwischen erheblich langsamer wächst als noch in den Jahren 2016 und 2017, hat der Tiefbausektor 2018 beträchtlich Fahrt aufgenommen. Auch im laufenden Jahr wird sich das Tiefbauvolumen wohl kräftig erhöhen. Über die gesamte Prognoseperiode bis 2021 dürfte dieses Teilsegment die bei weitem höchsten Zuwachsraten aufweisen. Der Wohnungsneubau, der im Fünfjahreszeitraum 2014 bis 2018 um insgesamt ein Drittel zulegen konnte, dürfte dagegen ab 2020 kaum noch wachsen. Für 2019 wird der vorerst letzte größere Anstieg der Wohnungsfertigstellungen erwartet.

Schlagwörter: Bauwirtschaft, Konjunktur, Branchenentwicklung, EU-Staaten, EUROCONSTRUCT
JEL Klassifikation: L740, E300

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2019