Aufsatz in Zeitschrift

Steuererhöhungen durch die Hintertür – fiskalische Aufkommenswirkungen der Kalten Progression

Florian Dorn, Clemens Fuest, Björn Kauder, Luisa Lorenz, Martin Mosler, Niklas Potrafke
ifo Institut, München, 2017

ifo Schnelldienst, 2017, 70, Nr. 02, 51-58

Die Kalte Progression schwächt die Verteilungswirkungen des Steuersystems und führt zu einer Ausweitung der Steuerquote, die sich der demokratischen Kontrolle entzieht. In der öffentlichen Debatte wird zumeist die Kalte Progression im engeren Sinne thematisiert, die nur den Effekt steigender Preise berücksichtigt. Sie führte zu Steuermehreinnahmen von 33,5 Mrd. Euro im Zeitraum von 2011 bis 2016. Deutlich größer wird das Ausmaß der Kalten Progression, wenn auch der Effekt steigender Realeinkommen berücksichtigt wird. Dieser führte zwischen 2011 und 2016 aufsummiert zu Steuermehreinnahmen von 70,1 Mrd. Euro. Ohne weitere Gesetzesanpassungen steigt das Ausmaß der Kalten Progression sukzessive an, wenn man den Zeitraum bis 2030 betrachtet. Als Reaktion auf die Kalte Progression wird eine Steuertarifindexierung in Form eines Tarifs auf Rädern vorgeschlagen.

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2017