Aufsatz in Zeitschrift

Europäische Bauwirtschaft: Stärkeres Wachstum in den Jahren 2016 und 2017 – Ausgewählte Ergebnisse der EUROCONSTRUCT-Winterkonferenz 2015

Ludwig Dorffmeister, Matijas Kocijan
ifo Institut, München, 2016

ifo Schnelldienst, 2016, 69, Nr. 02, 23-30

Nach den aktuellen Analysen der Experten aus den 19 Mitgliedsländern des ­EUROCONSTRUCT-Netzwerks schreitet die Erholung der Baunachfrage in Europa voran. So ist das Bauvolumen in den 19 EUROCONSTRUCT-Mitgliedsländern im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gestiegen. 2016 dürfte der Umfang der Bauleistungen mit 3% sogar fast doppelt so stark zunehmen wie im zurückliegenden Jahr. 2017 wird das Wachstum dann voraussichtlich etwas schwächer ausfallen. Im laufenden Jahr dürfte die Bautätigkeit in insgesamt sieben Ländern – nämlich in Frankreich, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal und Spanien – um rund 4% bzw. sogar noch deutlich stärker zulegen. Im gesamten EUROCONSTRUCT-Gebiet zeigen sich derzeit keine allzu großen Unterschiede, was die Entwicklung in den einzelnen Baubereichen angeht. Während der Wohnungsbau in Europa 2016 um mehr als 3% expandieren dürfte, wird für den Nichtwohnhochbau ein Zuwachs von knapp 3% und für den Tiefbau von gut 2½% prognostiziert. Zu den Impulsgebern für die europäische Baunachfrage zählen die wieder positivere wirtschaftliche Entwicklung, die überaus günstigen Finanzierungskosten sowie die vergrößerten Ausgabenspielräume von Seiten etlicher Staaten. Daneben spielen aber auch demographische Aspekte – wie die ausgeprägte Zu- bzw. Binnenwanderung – und die immense Bauzurückhaltung, die in den vergangenen Jahren in einigen europäischen Regionen zu beobachten war, eine wichtige Rolle.

Schlagwörter: Bauwirtschaft, Wirtschaftsprognose, Europa
JEL Klassifikation: L740

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ifo Institut, München, 2016