Aufsatz in Zeitschrift

Wie das Habsburger Reich heute in den osteuropäischen Verwaltungen sichtbar ist

Sascha Becker, Katrin Boeckh, Christa Hainz, Ludger Wößmann
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2011

ifo Schnelldienst, 2011, 64, Nr. 12, 20-23

Viele Teile Europas wurden über Jahrhunderte hinweg von Großreichen beherrscht. Haben diese Imperien nach ihrer formellen Auflösung ein Vermächtnis im Verhältnis der Bürger zu ihren staatlichen Institutionen hinterlassen? Sascha O. Becker, University of Warwick, Katrin Boeckh, Osteuropa-Institut Regensburg, Christa Hainz und Ludger Wößmann untersuchen, wie sich die Zugehörigkeit zum Habsburger Reich in Osteuropa noch heute auf das Vertrauen der Bürger in staatliche Institutionen und Korruption auswirkt. Vergleicht man Menschen, die heute im selben Land leben, aber diesseits und jenseits der längst verschwundenen Habsburg-Grenze, so haben diejenigen, die auf ehemaligem Habsburger Gebiet leben, mehr Vertrauen in Gerichte und Polizei. Es ist auch weniger wahrscheinlich, dass sie Bestechungsgelder für diese öffentlichen Dienste zahlen. Dies belegt, dass das institutionelle Erbe nicht nur Präferenzen prägt, sondern auch die tatsächlichen Interaktionen zwischen Bürgern und Staat beeinflusst.

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2011
ifo Schnelldienst, 2011, 64, Nr. 12