Aufsatz in Zeitschrift

Fiskalische Wirkungen der Auswanderung ausgewählter Berufsgruppen

Christian Holzner, Sonja Munz, Silke Übelmesser
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009

ifo Schnelldienst, 2009, 62, Nr. 17, 28-33

Die Auswanderung von in Deutschland ausgebildeten und beschäftigten Bürgern hat sowohl bevölkerungsstatistische und arbeitsmarktrelevante als auch fiskalpolitische Implikationen. Anhand zweier exemplarischer Auswanderer - ein Facharbeiter und eine Ärztin - werden die entsprechenden fiskalischen Bilanzen mittels Beispielsrechnungen erstellt. Dabei werden insbesondere die mit der öffentlich bereitgestellten Bildung verbundenen öffentlichen Kosten mit dem fiskalischen Nutzen verglichen, der im Fall einer Auswanderung nicht dem Land zugute kommt, das in Vorleistung getreten und die Bildung finanziert hat, sondern dem Land, in das die Absolventen immigrieren. Blieben sie in Deutschland, würden sie hingegen über ihre gesamte Lebenszeit einen positiven Beitrag für die Allgemeinheit beisteuern. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Auswanderung von qualifizierten Arbeitskräften erhebliche Belastungen der öffentlichen Haushalte und Sozialkassen verursacht. Deshalb sollte die Politik durch die Gestaltung des Steuer- und Abgabensystems die richtigen Anreize für Fachkräfte schaffen, in Deutschland zu bleiben.

Schlagwörter: Auswanderung, Facharbeiter, Hochqualifitierte Arbeitskräfte, Finanzpolitik, Demographie, Arbeitsmarkt, Deutschland
JEL Klassifikation: F220,J610

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2009