Aufsatz in Zeitschrift

EU-Osterweiterung: Chancen und Risiken

Michael Dauderstädt, Wolfgang Quaisser, Jürgen Nötzold
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2000

in: ifo Schnelldienst, 2000, 53, Nr. 31, 03-13

Die Zukunft der Europäischen Union ist ohne die Osterweiterung nicht mehr vorstellbar. Mit ihr verbinden sich sowohl in den Beitrittsländern als auch bei den bisherigen Unionsmitgliedern große Hoffnungen. Beide Seiten versprechen sich ökonomische Vorteile und mehr wirtschaftlichen Wohlstand. Dr. Michael Dauderstädt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn, warnt in seinem Beitrag allerdings vor zu großen Erwartungen: »Die Mitgliedschaft in der EU als solche ist keine Erfolgsgarantie für Wachstum.« Letztendlich »entscheidet die jeweilige nationale Politik darüber, wie sich das Neumitglied entwickelt.« Auch lässt sich die Osterweiterung, nach Ansicht von Dr. Wolfgang Quaisser, wissenschaftlicher Referent am Osteuropa-Institut, München, nicht auf Grundlage »präziser und optimaler Konzepte durchführen. Zu viele Akteure agieren mit unterschiedlichen Interessen.« Für ihn ist ein Gruppenbeitritt mit acht ostmitteleuropäischen Staaten im Jahr 2005 realistisch. Dr. Jürgen Nötzold von der Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen, wünscht sich dagegen mehr Klarheit in der Erweiterungspolltik der EU. Denn nur auf diese Weise kann die Europäische Union Glaubwürdigkeit als fähiger Akteur gewinnen.

Schlagwörter: EU-Erweiterung, Osteuropa, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion
JEL Klassifikation: F150