Aufsatz in Zeitschrift

Die wirtschaftliche Verflechtung Japans mit der asiatisch-pazifischen Region

Hanns-Günther Hilpert
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1993

in: ifo Schnelldienst, 1993, 46, Nr. 03, 14-31

Seit Mitte der achtziger Jahre hat sich ein grundlegender Wandel in der außenwirtschaftlichen Struktur Japans vollzogen. Mit der rapiden Yen-Aufwertung begannen japanische Unternehmen verstärkt in der asiatisch-pazifischen Region zu produzieren und deren komparative Vorteile für ihre Globalisierungsstrategie zu nutzen. Galt der asiatisch-pazifische Raum bis 1985 aus japanischer Sicht vor allem als Rohstofflieferant und als einfach zu erschließender Absatzmarkt, so wird diese Region heute wegen ihres schnellen Wachstums und ihrer Dynamik als Schlüssel zur eigenen wirtschaftlichen und technologischen Zukunft gesehen. Eine Intensivierung der außenwirtschaftlichen Verflechtung innerhalb der asiatisch-pazifischen Region wird aber nur als Ergänzung und nicht als Alternative zu der bisherigen Strategie der außenwirtschaftlichen Expansion gesehen. Eine Blockbildung unter japanischer Führung stellt jedoch aus der Sicht Asiens allenfalls eine "Second-best"-Option für den Eventualfall dar, daß die westlichen Industrieländer ihre Märkte effektiv gegen Importe aus Asien abschotten.

Schlagwörter: Japan, Südostasien, Südpazifischer Inselraum, Industrielle Entwicklung, Entwicklungshilfe, Währungspolitik, Infrastruktur, Ostasien, Außenhandel, Vereinigte Staaten