Projekt

Quantifizierung der Auswirkungen von nichttarifären Handelshemmnissen anhand des Brexit

Auftraggeber: intern
Projektlaufzeit: April 2022 - September 2023
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Lisandra Flach, Dr. Feodora Teti, Lisa Scheckenhofer

Fragestellung und Ziele des Projekts

In diesem Projekt wollen wir die Auswirkungen von nichttarifären Handelshemmnissen auf den Handel und die Wohlfahrt anhand des Brexits quantifizieren.  Wir erheben für die Zeit vor und nach dem Brexit neue und detaillierte Daten über alle regulatorischen Maßnahmen, die ein britisches Unternehmen erfüllen und beim Zoll vorlegen muss, wenn es ein Produkt in die EU exportiert. Nach der Unterzeichnung des Handels- und Kooperationsabkommens (TCA) zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich im Dezember 2020 erhöhen sich die Handelskosten für britische Unternehmen: während die Zölle unverändert bleiben, erhöht sich der zusätzliche Bürokratieaufwand. Daher bietet der Brexit ein einzigartiges Umfeld, um eine plötzliche Zunahme der nichttarifären Handelshemmnisse zu bewerten und ihre Auswirkungen auf Handel und Wohlfahrt zu quantifizieren.

Methodische Vorgehensweise

Um die Fragestellung zu beantworten, erstellen wir detaillierte Daten über alle regulatorischen Maßnahmen, die ein britisches Unternehmen beim Export eines Produkts in die EU nach dem Brexit einhalten und beim Zoll vorlegen muss. Anschließend verwenden wir diese Daten, um einen kausalen Effekt der Einführung dieser nichttarifären Hemmnisse auf den Warenhandel zu quantifizieren. Zu diesem Zweck schätzen wir ein Gravitationsmodell des Handels auf Produktebene. Unsere Identifikationsstrategie zielt darauf ab, den Handel mit Produkten, die infolge des Brexits und des TCA-Abschlusses nichttarifären Handelshemmnissen unterliegen, innerhalb derselben Branche über die Zeit und verschiedene Herkunftsländer zu vergleichen. Auf diese Weise können wir für ausgelassene Variablen kontrollieren, die die Schätzergebnisse verzerren könnten, wie etwa Covid-19-bedingte produktspezifische Nachfrageschocks, die das importierende Land erlebt.

Datenquellen

Comext (Eurostat) und TARIC (Europäische Kommission).

Kontakt
Dr. Feodora Teti, ifo Zentrum für Außenwirtschaft

Dr. Feodora Teti

Stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft
Tel
+49(0)89/9224-1389
Fax
+49(0)89/985369
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