Projekt

Faktoren der Familiengründung, Kinderlosigkeit und Kinderreichtum

Auftraggeber: Deutscher Familienverband, Landesverband Sachsen
Projektlaufzeit: Januar 2022 – Dezember 2022
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Joachim Ragnitz , Katharina Heisig, Marius Kröper (Technische Universität Dresden)

Fragestellung und Ziele

Deutschland befindet sich mitten in einer demografischen Herausforderung. Diese könnte zum Teil durch eine Stärkung der Rahmenbedingungen von Familien allgemein und Familiengründung im Speziellen gemildert werden. Diese Studie untersucht insbesondere für Sachsen und die ostdeutschen Bundesländer auf der einen Seite Faktoren, die Menschen dazu veranlassen, eine Familie zu gründen. Zudem wird untersucht, welche Faktoren Mehrkindfamilien begünstigen. Auf der anderen Seite soll diese Studie Fragen hinsichtlich Kinderlosigkeit nachgehen. Insbesondere untersuchen wir, weswegen sich Erwachsene gegen die Gründung einer Familie entscheiden, und welche Faktoren Kinderlosigkeit bei Menschen, die älter als 45 Jahre sind, beeinflusst haben. Die Studie fokussiert hierbei weniger die bereits vielfach untersuchten monetären und strukturellen, sondern vielmehr die bisher weniger betrachteten psychosozialen Faktoren.

Methodische Vorgehensweise

Der empirischen Untersuchung geht eine umfassende Literaturanalyse voraus. Hierbei sollen die wichtigsten Faktoren für eine theoriegestützte empirische Untersuchung herausgearbeitet werden. Das Ziel ist es, mit Hilfe von Logit-Regressionsanalysen die wichtigsten Faktoren für obengenannte Fragestellungen herauszuarbeiten.

Datenquellen

Die empirische Analyse in dieser Studie basiert auf Daten der Pairfam-Studie.

Ergebnisse

Es zeigte sich für das Fertilitätsverhalten in Ostdeutschland, dass die wichtigsten subjektiven Einflussfaktoren bei allen drei untersuchten Größen die ideale Kinderzahl, der Anteil der Personen im Freundes- und Bekanntenkreis mit Kindern sowie die relative Wichtigkeit von Hobbies, Freunden und Beruf sind. Diese Faktoren sind für Frauen und Männer gleichermaßen relevant. 

In der Analyse hat sich zudem herausgestellt, dass subjektiv wahrgenommene Kosten relevant sind, die man gegenüber Kindern bzw. dem Leben mit Kindern empfindet, sowie Vorstellungen hinsichtlich Rollenverteilungen und wie stark Mütter und Väter familienorientiert anstatt karriereorientiert sein sollten. Auch die subjektiv empfundene Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit mit der Familie kann eine Rolle spielen. Für diese Faktoren finden wir allerdings nur eingeschränkte Effekte. Hierbei zeigte sich, dass einige der Faktoren vor allem für Frauen, nicht aber für Männer relevant zu sein scheinen. 

Publikationen

Aufsatz in Zeitschrift
Katharina Heisig, Marius Kröper
ifo Institut, Dresden, 2023
ifo Dresden berichtet, 2023, 30, Nr. 2, 03-07
Monographie (Autorenschaft)
Katharina Heisig, Marius Kröper, Tim Scheurer
ifo Institut, Dresden, 2023
ifo Dresden Studien / 89
Aufsatz in Zeitschrift
Katharina Heisig, Marius Kröper, Tim Scheurer
ifo Institut, Dresden, 2022
ifo Dresden berichtet, 2022, 29, Nr. 6, 10-18
Kontakt
Portraitbild Prof. Joachim Ragnitz

Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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+49(0)351/26476-17
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