Ortsunabhängiges Arbeiten – Chancen und Risiken für verschiedene Stadttypen

Fragestellung und Ziele des Projekts

Mit der Corona-Pandemie haben sich sowohl der Umfang der Inanspruchnahme von Homeoffice als auch die wissenschaftliche Reflektion des Themas verändert. Die vermehrte Nutzung von Homeoffice wird sich nicht nur auf die zirkuläre Mobilität auswirken, sondern mittelfristig auch die Präferenz für den Wohnort verändern – mit entsprechenden Auswirkungen auf die funktionale Differenzierung und Raumnutzung sowohl in städtischen als auch in ländlichen Räumen.

Ziel der Studie ist eine empirische Hinterlegung verschiedener Thesen zum Thema „Homeoffice“ durch Sekundäranalysen. Neben der qualitativen Beschreibung wird eine quantitative Bewertung vorgenommen und in ihrer Gesamtwirkung beschrieben.

Dafür werden beispielsweise folgende Fragestellungen untersucht:

• Wird es durch das Arbeiten in den eigenen vier Wänden zu einer verstärkten Nahraumorientierung kommen, sodass Einkaufswege oder andere alltägliche Erledigungen vermehrt im Wohnumfeld stattfinden?
• Werden die Mieten für Gewerbeflächen (Ladengeschäfte, Büros) in den Städten aufgrund geringerer Nachfrage stagnieren oder sinken?
• Wird die Nachfrage nach größeren Wohnungen steigen, da nicht jede Wohnung für das „Homeoffice“ geeignet ist?
• Wird die reduzierte Pendleranzahl zu Nachfrageeinbußen bei höherwertigen ÖPNV-Tickets (Zeitkarten) führen?

Methodische Vorgehensweise

Theoretische Bestandsaufnahme mit Literaturanalyse (national und international), empirische Bestandsaufnahme mit Literaturanalyse (national und international), Szenarienbildung und Ableitung von Handlungsempfehlungen nach Teilräumen.

Datenquellen

MOBICOR-Projekt, Geodatenbanken von infas360, Firmendatenbank von infas 360, Corona-Datenplattform, Nahversorgungsindex von infas und infas 360, bundesweiter Index zur regionalen Lebensqualität von infas 360, Google-Mobilitätsberichte, statistisches Bundesamt, Experteninterviews, Expertendiskussionen.