ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland verharrt auf der Stelle (Mai 2022)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen tendierte im Mai seitwärts. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft verharrte bei 94,5 Punkten. Die Lageeinschätzungen der Befragungsteilnehmer verbesserten sich zwar deutlich. Gleichzeitig senkten sie aber ihren Ausblick merklich. Für diese stark ausgeprägte gegensätzliche Entwicklungen dürfte die Entspannung der Coronalage bei gleichzeitigem Andauern des Krieges in der Ukraine verantwortlich sein.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe stieg der Geschäftsklimaindex im Mai spürbar. Die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage sanken merklich. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate legten hingegen kräftig zu.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung im Mai leicht ein. Maßgeblich hierfür waren die erheblich gesunkenen Geschäftserwartungen. Gleichzeitig verbesserten sich die Lageeinschätzungen kräftig.

Im ostdeutschen Handel stieg das Stimmungsbarometer im Mai deutlich. Die befragten Handelsunternehmen hoben sowohl die Bewertung der laufenden Geschäfte als auch den Ausblick spürbar an.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe erholte sich der Geschäftsklimaindex im Mai merklich. Während die befragten Bauunternehmen ihre Lageeinschätzungen leicht reduzierten, gehen sie von erheblich besseren Geschäften in den nächsten Monaten aus.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Mai 2022), Grafik
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland (Mai 2022), Wirtschaftsbereiche, Grafik

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  05/21 06/21 07/21 08/21 09/21 10/21 11/21 12/21 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22
Klima 98,9 102,5 101,5 101,6 101,3 99,1 97,7 96,3 97,2 100,1 93,2 94,5 94,5
Lage 95,5 100,3 102,5 104,2 103,1 101,8 100,5 98,9 97,3 101,4 98,4 98,6 100,4
Erwartungen 102,5 104,6 100,5 99,1 99,6 96,4 95,0 93,7 97,2 98,8 88,2 90,7 88,8

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  05/21 06/21 07/21 08/21 09/21 10/21 11/21 12/21 01/22 02/22 03/22 04/22 05/22
Ostdeutschland 13,5 21.1 19,0 19,2 18,6 13,8 10,7 7,7 9,7 15,9 1,0 4,0 3,8
Verarb. Gewerbe 22,6 25,0 26,3 23,4 19,8 16,5 11,8 14,0 16,2 17,9 0,1 -1,0 2,0
Dienstleistungssektor 15,2 25,0 21,8 24,4 26,3 18,6 13,9 7,7 11,8 19,6 6,4 14,1 10,8
Handel -6,4 6,7 1,6 -1,7 -0,4 -2,3 -6,4 -12,3 -13,0 -3,8 -14,1 -19,1 -11,9
Bauhauptgewerbe 3,1 5,5 4,8 4,0 7,3 6,0 7,9 3,4 -0,1 -1,5 -21,3 -31,4 -18,6

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

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