AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN
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Klügere Lehrkräfte machen Schüler*innen klüger
Die kürzlich veröffentlichten PISA-Ergebnisse verdeutlichen wieder, dass sich Schülerleistungen zum Teil sehr stark zwischen Ländern unterscheiden. In ihrer im Journal of Human Resources veröffentlichten Studie untersuchen Marc Piopiunik vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik und ifo-Forschungsprofessoren Eric A. Hanushek von der Stanford University und Simon Wiederhold von der Universität Eichstätt-Ingolstadt, ob sich diese Leistungsunterschiede durch die Qualität der Lehrkräfte erklären lässt. In der Tat zeigt sich, dass die Schülerleistungen besser sind, wenn die Lehrkräfte höhere kognitive Fähigkeiten aufweisen. Klügere Lehrkräfte sind also für die Leistungen der Schüler*innen förderlich. mehr...
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Dezentrale Arbeitslosenvermittlung ist weniger erfolgversprechend
Ist es sinnvoll, die öffentliche Arbeitsvermittlung dezentral zu gestalten? Dieser Frage gehen Lukas Mergele vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik und Michael Weber von ifo Dresden nach, indem sie die Kommunalisierung von 41 Jobcentern in Deutschland im Jahr 2012 untersuchen. Ihre Studie, die soeben zur Veröffentlichung im Journal of Public Economics angenommen wurde, zeigt, dass die Aussicht auf Wiederbeschäftigung von Arbeitssuchenden niedriger ist, wenn die Jobcenter kommunal geführt sind. Der Effekt wird damit erklärt, dass die dezentralisierten Arbeitsvermittlungen vermehrt wenig effektive Trainingsmaßnahmen einsetzen. mehr...
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EU-Mitgliedschaft verbessert Schülerkompetenzen in Osteuropa
In ihrer soeben in der Zeitschrift Education Economics veröffentlichten Studie untersucht Annika Bergbauer (ehemals ifo Zentrum für Bildungsökonomik) die Konsequenzen der Mitgliedschaft in der Europäischen Union für die Schülerleistungen in osteuropäischen Ländern. Mit Hilfe der PISA-Daten zeigt sie, dass die Leseleistungen der Schüler*innen steigen, wenn ein Land Mitglied der EU wird. Diese verbesserten Schülerkompetenzen können durch den höheren Wohlstand der Familien und die verbesserte Schuleffizienz durch die EU-Mitgliedschaft erklärt werden. mehr...
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Längere Schulpflicht führt zu langfristig höheren Kompetenzen
In einem neuen Working Paper untersucht Franziska Hampf vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik die langfristigen Effekte einer Reform der Pflichtschulzeit. In den 1950er und 1960er Jahren haben die westdeutschen Bundesländer die Pflichtschulzeit von 8 auf 9 Jahre verlängert. Einige Bundesländer führten gleichzeitig zwei Kurzschuljahre ein, um den Start des Schuljahres deutschlandweite anzugleichen. Mit den Daten des PIAAC Survey of Adult Skills - dem sogenannten "Erwachsenen PISA" - zeigt sie, dass Schüler*innen, die aufgrund der Reformen länger zur Schule gegangen sind, im Alter von Anfang 50 bis Ende 60 signifikant höhere mathematische Kompetenzen aufweisen. Die positiven Reformeffekte stehen im Gegensatz zu den Ergebnissen früherer Studien. mehr...
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Information zu Bildungsausgaben senkt Zustimmung zu höheren Ausgaben
In ihrer neuen Studie zeigen Philipp Lergetporer, Katharina Werner und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik zusammen mit ifo Forschungsprofessor Guido Schwerdt von der Universität Konstanz, Maria Cattaneo von der Koordinationsstelle Bildung in der Schweiz und Stefan C. Wolter von der Universität Bern, dass Informationen über die tatsächliche Höhe der staatlichen Bildungsausgaben die Zustimmung zu höheren Staatsausgaben in der Schweiz deutlich senken. Dieses Ergebnis bestätigt frühere Erkenntnisse für Deutschland und die USA, dass die Effekte von Informationsbereitstellung über verschiedene Länder hinweg ähnlich auf politische Präferenzen wirken. Die wenigen zwischen den Ländern bestehenden Unterschiede können mit Unterschieden in den Bildungssystemen in Verbindung gebracht werden. mehr...
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Versuchen Minderheiten, Diskriminierung zu vermeiden?
Die Diskriminierung von Minderheiten ist in vielen Gesellschaften weit verbreitet, aber Strategien von Minderheiten zur Vermeidung von Diskriminierung sind kaum erforscht. Eine neue Studie von Nikoloz Kudashvili von der Karls-Universität Prag und Philipp Lergetporer vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik untersucht, ob Mitglieder von Minderheiten ihre Ethnie falsch darstellen, um Diskriminierung zu vermeiden. Ihr Experiment mit 758 Schüler*innen in Georgien zeigt, dass fast die Hälfte der Mitglieder der armenischen Minderheit ihre Ethnizität gegenüber ethnischen Georgiern falsch darstellen. Dieses Verhalten beseitigt die bestehende Diskriminierung von Georgiern gegenüber Armeniern. mehr...
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Messen der Schülerleistungen ist wichtig
Im Kontext der kürzlich veröffentlichten PISA-Ergebnisse wird immer wieder gefragt: Brauchen wir die PISA-Studie überhaupt? Eindeutig ja, sagen Eric Hanushek von der Stanford University und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik. In dem ersten Beitrag im neuen Blog www.international-education.blog argumentieren sie, dass Messen der Schülerleistungen wichtig ist. Die international vergleichbaren PISA-Werte sind ein guter Indikator für die zukünftige Qualität der Arbeitskräfte in jedem Land, welche sich wiederum als entscheidender Faktor für das langfristige Wirtschaftswachstum erwiesen hat. Zudem hilft das Messen der Schülerleistungen, geeignete bildungspolitische Maßnahmen zu identifizieren. mehr...
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Analytischer Bericht:
Eric A. Hanushek und Ludger Wößmann: The Economic Benefits of Improving Educational Achievement in the European Union: An Update and Extension, EENEE Analytical Report 39
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Bessere Pisa-Leistungen könnten Wirtschaftskraft stark steigern
Im Kontext der Veröffentlichung der aktuellen PISA-Ergebnisse Anfang Dezember berichten die Welt, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Tagesspiegel, Die Presse, br.de, swr.de und andere über den oben erwähnten EENEE-Report von Eric Hanushek und Ludger Wößmann, der darlegt, dass die deutsche Wirtschaftskraft langfristig um 7,3 Prozent steigen würde, wenn sich die Schülerleistungen um 25 PISA-Punkte verbessern.
Hoffnung macht Schule
Das ifo Bildungsbarometer wird in einem Focus-Artikel über teilweise schlechte Sprachkenntnisse von Schüler*innen mit dem Ergebnis zitiert, dass die Deutschen kostenfreien und verpflichtenden Kindergarten befürworten würden. mehr...
Erst studieren, später zahlen
Ein Zeit-Beitrag, der sich für nachgelagerte Studiengebühren ausspricht, zieht das Ergebnis des ifo Bildungsbarometers als Argument heran. mehr...
Wie ich für mein Kind zur Dragqueen wurde
Ein Zeit-Beitrag über Schulfinanzierung in den USA mit der Expertenmeinung von Ludger Wößmann. mehr...
Warum eine Ausbildung besser sein kann als ein Studium
Die in einer ifo Studie ermittelten Verdienstaussichten mit Meister-Abschluss werden in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung genannt. mehr...
Lukrative Studienfächer
Ein Artikel in der Welt am Sonntag über Gehaltsrankings bezieht sich auf dieselbe Studie vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik, die deutschlandweit Gehaltsunterschiede zwischen verschiedenen Bildungsabschlüssen und Fachrichtungen berechnet.
Hobbys im Lebenslauf: Darauf müssen Sie achten
Die Süddeutsche Zeitung bezieht sich in einem Artikel über Hobbys im Lebenslauf auf eine ifo Studie, welche Merkmale von Bewerber*innen für Personalverantwortliche relevant sind. mehr...
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AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN
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Ludwig-Erhard-Preis - Platz 2 und 3 gehen an ifo-Wissenschaftlerinnen
Im Oktober 2019 wurden Larissa Zierow und Lisa Simon, beide vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik, für die Top-3 Nominierung beim Fürther Ludwig-Erhard-Preis für ihre herausragenden Promotionsarbeiten ausgezeichnet. mehr...
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Videos zu Policy Lab und Bildungsstudie online verfügbar
Auf dem ifo YouTube-Kanal stellen Eric Hanushek und Ludger Wößmann ihr "International Comparative Education Policy Lab" vor. Ein weiteres Video erklärt in kurzen Worten das Ergebnis einer Studie über die seit 50 Jahren unveränderte sozioökonomische Kluft in Schülerleistungen in den USA.
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Neue Vorträge
Ludger Wößmann hielt im Oktober 2019 einen Vortrag zu "Religion in Historical Economics" auf der Konferenz zum "Handbook of Historical Economics" an der New York University. Außerdem präsentierte er "Can Schools Change Religious Attitudes? Evidence from German State Reforms of Compulsory Religious Education" an der Harvard University.
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Artikel in referierten Journals
Annika B. Bergbauer, "How Did EU Membership of Eastern Europe Affect Student Achievement?", Education Economics 27 (6): 624 - 644, 2019.
Eric A. Hanushek, Marc Piopiunik und Simon Wiederhold, "The Value of Smarter Teachers: International Evidence on Teacher Cognitive Skills and Student Performance", Journal of Human Resources 54 (4): 857-899, 2019.
Lukas Mergele und Michael Weber, "Public Employment Services under Decentralization: Evidence from a Natural Experiment", Journal of Public Economics, im Erscheinen, ebenso als CESifo Working Paper No. 7957 erschienen.
Working Papers
Maria Cattaneo, Philipp Lergetporer, Guido Schwerdt, Katharina Werner, Ludger Wößmann und Stefan C. Wolter, "Information Provision and Preferences for Education Spending: Evidence from Representative Survey Experiments in three Countries", CESifo Working Paper No. 7936, November 2019.
Franziska Hampf, "The Effect of Compulsory Schooling on Skills: Evidence from a Reform in Germany", ifo Working Paper No. 313, November 2019.
Katharina Heisig und Larissa Zierow, "The baby year parental leave reform in the GDR and its impact on children's long-term life satisfaction", SOEPpapers No. 1059, Dezember 2019.
Nikoloz Kudashvili und Philipp Lergetporer, "Do Minorities Misrepresent Their Ethnicity to Avoid Discrimination?", CESifo Working Paper No. 7861, September 2019.
Sonstige Veröffentlichungen
Oliver Falck und Ludger Wößmann, "Blackboard vs. Computers: It Depends on the Application", Blogeintrag auf https://international-education.blog, November 2019.
Eric A. Hanushek und Ludger Wößmann, "Knowledge Capital and Economic Growth". In: R. Becker (ed.), Research Handbook on Sociology of Education, Cheltenham: Edward Elgar Publishing, 476-497, 2019.
Eric A. Hanushek und Ludger Wößmann, "Measurement Counts: International Student Tests and Economic Growth", Blogeintrag auf https://international-education.blog, November 2019.
Katharina Heisig und Larissa Zierow, "Einjährige Elternzeit erhöhte Lebenszufriedenheit der Kinder in der DDR", Ökonomenstimme, Oktober 2019
Marc Piopiunik, "Smarter Teachers Produce Smarter Students. This (Partly) Explains the Country Rankings in PISA", Blogeintrag auf https://international-education.blog, November 2019.
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Das ifo Zentrum für Bildungsökonomik möchte den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern und vergibt laufend Praktikumsstellen an Studierende der Volkswirtschaftslehre.
Lukas Mergele wurde von der Joachim Herz Stiftung mit dem Add-On Fellowship for Interdisciplinary Economics ausgezeichnet.
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