Ausgabe 4/2018
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Der aktuelle Newsletter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik behandelt folgende Themen:

AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN BLICK AUF EUROPA: EENEE
IN DEN MEDIEN
AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN
AKTUELLE PUBLIKATIONEN
PERSONALIEN
AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN

Was die Zustimmung zu höheren Bildungsausgaben beeinflusst

Hängt die Bereitschaft für höhere Bildungsausgaben davon ab, wie hoch diese aktuell sind und ob die Bevölkerung darüber Bescheid weiß? Dieser Frage gehen Philipp Lergetporer, Katharina Werner und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik zusammen mit den ifo-Forschungsprofessoren Guido Schwerdt (Konstanz) und Martin West (Harvard) in einer soeben im Journal of Public Economics erschienenen Studie nach. Dazu nutzen sie Daten der repräsentativen Meinungsumfrage des ifo Bildungsbarometers sowie vergleichbare US-amerikanische Daten des Program on Education Policy and Governance der Harvard University. Sowohl bei Deutschen als auch Amerikanern nimmt die Zustimmung zu höheren Bildungsausgaben und Lehrergehältern ab, wenn sie in einem randomisierten Survey-Experiment über das aktuelle Ausgabenniveau informiert werden. mehr...

Gegenläufige Effekte von Ganztags- und Halbtagskindergarten

Wie lange Kinder täglich im Kindergarten verbringen sollten, ist ein strittiges Thema. Einerseits ermöglicht eine Ganztagsbetreuung Eltern längere Arbeitszeiten. Andererseits ist es unklar, inwieweit die Kinder davon profitieren. In einer soeben in der Fachzeitschrift Labour Economics erschienenen Studie untersuchen Larissa Zierow vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik und Christina Felfe von der Universität Würzburg die Auswirkungen von Ganztags- im Vergleich zu Halbtagskindergärten auf die kindliche Entwicklung. Anhand der Schuleingangsuntersuchungen aus Schleswig-Holstein und der Kinder- und Jugendhilfestatistik analysieren sie den reformbedingten Ausbau der Ganztagsplätze. Sie finden, dass der ganztägige im Vergleich zum halbtätigen Kindergartenbesuch negative Effekte auf die sozio-emotionale Entwicklung der Kinder insbesondere aus benachteiligten Verhältnissen hat. Gleichzeitig wirkt sich der Ganztagskindergarten aber positiv auf die Schulreife von Kindern mit Migrationshintergrund aus. mehr...

Auswirkungen der Aufhebung des Meisterzwangs

Im Zuge der Reformen der „Agenda 2010“ wurde 2004 der Meisterzwang für etwa die Hälfte der Handwerksberufe aufgehoben. Für diese Berufe entfiel damit der Meisterbrief als notwendige Voraussetzung zur Selbstständigkeit, was zu einer regelrechten Gründungswelle innerhalb dieser Handwerke führte. Eine neue Studie von Philipp Lergetporer und Lisa Simon vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik mit Jens Ruhose von der Leibniz Universität Hannover findet, dass die Reform leicht negative Effekte auf die Löhne und Beschäftigung derjenigen Angestellten hatte, die bereits vor der Reform in den betroffenen Handwerken tätig waren. Die Neugründungen hatten keine Auswirkungen auf die Gesamtbeschäftigung im Handwerk. mehr...

Komplexe Reformvorschläge schrecken Wähler ab

Wirkt sich die Komplexität von Abstimmungsvorlagen auf das Wahlverhalten aus? Dieser Frage gehen Zohal Hessami von der Universität Konstanz und Sven Resnjanskij vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik anhand individueller Daten von 200.000 Wahlentscheidungen aus Direktabstimmungen in der Schweiz nach. In der im European Journal of Political Economy erscheinenden Studie zeigen die Autoren, dass Wähler dazu neigen, bei größerer Komplexität der Themen entweder der Wahl fern zu bleiben oder die Vorlage zugunsten des Status Quo abzulehnen. Diese Verzerrung fällt bei Wählern mit hohem Bildungsstand deutlich geringer aus. Insofern unterstreichen die Ergebnisse den Beitrag von Bildung zur Funktionsfähigkeit der Demokratie. mehr...

Öffentliche Meinung zu Bildungsreformen

In der Bildungspolitik können gut durchdachte Reformen bei der Umsetzung scheitern, weil sie öffentliche Gegenreaktionen auslösen. Um die Chancen erfolgreicher Reformen beurteilen zu können, fassen Philipp Lergetporer und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik zusammen mit Marius Busemeyer von der Universität Konstanz in einem soeben im European Journal of Political Economy erschienenen Beitrag die Ergebnisse aktueller Forschung über die öffentliche Meinung zur Bildungspolitik zusammen. Die facettenreiche Evidenz zeigt, dass die Bevölkerung der Bildungspolitik hohe Priorität zuweist, zu Reformen bereit ist und auf Informationen und angemessene Reformdesigns reagiert. mehr...

Dissertation: Ursachen von Bildungs- und Berufsentscheidungen

In ihrer im ifo Zentrum für Bildungsökonomik entstandenen und an der Ludwig-Maximilians-Universität München angenommenen Dissertation untersucht Natalie Obergruber individuelle und institutionelle Ursachen von Bildungsleistungen und Berufswahl. Die vier Kapitel untersuchen Effekte einer Trennung der Eltern auf die schulischen Leistungen der Kinder; die Auswirkungen einer Schulreform, nach der Gymnasialabbrecher bei erfolgreichem Abschluss der zehnten Klasse die mittlere Reife erhalten; warum Schulnoten die Wahl von mathematikintensiven Berufen vorhersagen; und wie historische Ungleichheit, die aus unterschiedlichen Erbschaftsregeln entstanden ist, mit der langfristigen Entwicklung zusammenhängt. mehr...
BLICK AUF EUROPA: EENEE
Das ifo Zentrum für Bildungsökonomik koordiniert zusammen mit dem Centre for European Policy Studies (CEPS) im Auftrag der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission das Europäische Expertennetzwerk Bildungsökonomik (EENEE).

Im November hat EENEE zum dritten Mal gemeinsam mit dem Network of Experts on the Social Dimension of Education and Training (NESET II) eine Konferenz in Brüssel organisiert. Sie behandelte das Thema „Strengthening Common European Values through Education. What does the Evidence tell us?“.

Außerdem hat EENEE den vierten Analytischen Bericht in diesem Jahr veröffentlicht:

Daniela Craciun und Kata Orosz: Benefits and Costs of Transnational Collaborative Partnerships in Higher Education, EENEE Analytical Report 36
 
IN DEN MEDIEN
Deutschland sollte Vorreiter sein
Fünf Seiten Interview mit Ludger Wößmann in Focus-Business über Deutschlands Weg in die Zukunft, ein Bildungssystem für Erwachsene und fehlende Chancengerechtigkeit. mehr…

Erstaunlich modern
Interview in der Zeit mit Ludger Wößmann über die Befunde des ifo Bildungsbarometers zur #MeToo-Debatte und zu den bildungspolitischen Meinungen von Jugendlichen. mehr…

Bildungspolitik ist Säule der Sozialen Marktwirtschaft
In einem Kommentar auf der Website zur ARD-Themenwoche „Gerechtigkeit“ betont Ludger Wößmann, dass Bildungspolitik als Instrument zur Herstellung gleicher Startchancen eine zentrale Säule der Sozialen Marktwirtschaft ist. mehr…

Deutschland braucht ein gemeinsames Kernabitur
Standpunkt von Ludger Wößmann in Forschung & Lehre. mehr…

Je früher man ansetzt, umso besser
Interview mit Ludger Wößmann im Deutschlandfunk zum Thema Chancengleichheit. mehr…

Schul-Digitalisierung noch ungewiss
Ein Beitrag in der heute-Sendung im ZDF zum Digitalpakt Schule mit einem Statement von Ludger Wößmann zur Bedeutung von digitalen Kompetenzen. mehr…

Die zehn geschwänzten Jahre
Ein Beitrag im Focus zitiert Ludger Wößmann zu Lehrermangel und deutschlandweitem Abitur. mehr…

Warum arme Kinder arm bleiben
Ein Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zitiert Ludger Wößmann zu den Problemen der Ghettoisierung. mehr…

Plädoyer für den Schulvergleich
Beitrag im Tagesspiegel über die neue ifo-Studie über die unterschiedlichen Effekte interner und extern vergleichender Prüfungen. mehr…

Humboldt Revisited: Bildung unter dem Joch von Wirtschaftlichkeit?
Die Zeitschrift zur debatte der Katholischen Akademie in Bayern hat das Gespräch zwischen Klaus Zierer, Rainer Stadler und Ludger Wößmann über Perspektiven für Bildung heute aus Anlass des 250. Geburtstags von Wilhelm von Humboldt veröffentlicht. mehr…

Gottes Strafe, Gottes Gnade
Ein Beitrag in Spektrum – Die Woche verweist auf die Forschung von Sascha Becker und Ludger Wößmann zu konfessionellen Unterschieden im Suizidverhalten. mehr…

Testing, Testing: The 123’s of Testing
Blog-Beitrag von Lant Pritchett über die neue Studie von Annika Bergbauer, Eric Hanushek und Ludger Wößmann zu den Effekten von Prüfungen auf der Website von Research on Improving Systems of Education (RISE). mehr…

We Knew Fire Was Hot
Blog-Beitrag von Lant Pritchett über die Forschungsergebnisse von Ludger Wößmann und Martin West zur Heterogenität von Klassengrößeneffekten und was sie generell für die externe Validität von Forschungsergebnissen bedeuten. mehr…
AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN
Konferenz "Strengthening Common European Values" in Brüssel
Am 23. November 2018 fand bei der Europäischen Kommission in Brüssel eine Konferenz zum Thema „Strengthening Common European Values through Education. What does the Evidence tell us?“ statt. Sie wurde gemeinsam vom Network of Experts on the Social Dimension of Education and Training (NESET II) und vom Europäischen Expertennetzwerk Bildungsökonomik (EENEE) organisiert.
Ausgewählte Vorträge
Larissa Zierow hat ein Poster mit dem Titel „Kinderbetreuungsreformen in Deutschland und ihre Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung“ beim Bildungspolitischen Forum 2018 des Leibniz-Forschungsverbundes Bildungspotenziale (LERN) im September in Berlin präsentiert.

Außerdem hat Larissa Zierow auf den Münchner Wissenschaftstagen im November einen Vortrag über die Attraktivität der nicht-akademischen Berufe gehalten.

Am 6. November hat Ludger Wößmann in der Veranstaltungsreihe „Weitblicke“ des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf einen Vortrag zum Thema „Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Bildung“ gehalten.
 
AKTUELLE PUBLIKATIONEN

Artikel in referierten Journals

Marius R. Busemeyer, Philipp Lergetporer, Ludger Woessmann, “Public Opinion and the Political Economy of Educational Reforms: A Survey”, European Journal of Political Economy 53: 161-185, 2018.

Philipp Lergetporer, Guido Schwerdt, Katharina Werner, Martin R. West, Ludger Woessmann, "How Information Affects Support for Education Spending: Evidence from Survey Experiments in Germany and the United States", Journal of Public Economics 167: 138-157, 2018.

Christina Felfe, Larissa Zierow, "From Dawn till Dusk: Implications of Full-Day Care for Children's Development", Labour Economics 55: 259-281, 2018.
 

Working Paper

Zohal Hessami, Sven Resnjanskij, "Complex Ballot Propositions, Individual Voting Behavior, and Status quo Bias", CESifo Working Paper 7276, September 2018.

Philipp Lergetporer, Jens Ruhose, Lisa Simon, "Entry Barriers and the Labor Market Outcomes of Incumbent Workers: Evidence from a Deregulation Reform in the German Crafts Sector", CESifo Working Paper 7274, September 2018.
 

Sonstige Veröffentlichungen

Annika B. Bergbauer, Eric A. Hanushek, Ludger Woessmann, “Extern vergleichende Prüfungen verbessern die Schülerleistungen“, ifo Schnelldienst 71 (20): 16-19, 2018.

Annika B. Bergbauer, Eric A. Hanushek, Ludger Woessmann, “Testing with Accountability Improves Student Achievement”, VOX, 19.9.2018.

Ludger Wößmann, „Deutschland braucht ein gemeinsames Kernabitur“, Forschung & Lehre 25 (12): 1029, 2018.
 

Monografien

Natalie Obergruber, Microeconometric Analysis of Individual and Institutional Determinants of Education and Occupational Choice, ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 80, 2018.
PERSONALIEN
Nach dem Abschluss ihres Master-Studiums an der Bocconi Universität in Mailand hat Lavinia Kinne im Oktober als Doktorandin im ifo Zentrum für Bildungsökonomik angefangen. Herzlich willkommen!

Natalie Obergruber hat das Zentrum nach erfolgreichem Abschluss ihrer Promotion verlassen. Wir wünschen ihr alles Gute bei ihren neuen Aufgaben!
 
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Redaktion: Ulrike Baldi-Cohrs, Franziska Binder und Sarah Kersten.
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