Ausgabe 4/2017
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Der vierte Newsletter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik in diesem Jahr widmet sich folgenden Themen:

AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN BLICK AUF EUROPA: EENEE
IN DEN MEDIEN
AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN
AKTUELLE PUBLIKATIONEN
PERSONALIEN
AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN

Wissenskapital erklärt Unterschiede in Wirtschaftskraft der US-Bundesstaaten

In einer im American Economic Journal: Macroeconomics erschienenen Studie zeigen ifo-Forschungsprofessor Eric Hanushek (Stanford), Jens Ruhose (Hannover) und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik, dass unterschiedliches Wissenskapital der Einwohner Unterschiede im BIP der US-Bundesstaaten erklären kann. Dazu messen sie nicht nur die Bildungsjahre der Bevölkerung, sondern entwickeln auch Kompetenzmaße der Arbeiter in jedem Staat aus Schülerleistungstests der Ursprungsstaaten. Beides zusammen erklärt 20-30 Prozent der Unterschiede im BIP pro Kopf der US-Bundesstaaten. In einer weiteren Studie, die im Journal of Human Capital erschienen ist, beziffern dieselben Autoren die umfangreichen wirtschaftlichen Erträge, die durch eine Verbesserung der Schulen in den US-Bundesstaaten erzielt werden könnten.

Auswanderer mit hohem Einkommenspotenzial zieht es in ungleiche Länder

Wählen deutsche Auswanderer je nach Einkommenspotenzial Zielländer mit unterschiedlicher Einkommensverteilung? Dieser Frage geht Jens Ruhose (Hannover) zusammen mit Matthias Parey (Essex), Fabian Waldinger (London School of Economics) und Nicolai Netz (DZHW) in einer Studie nach, die noch in seiner Zeit am ifo Zentrum für Bildungsökonomik entstanden und nunmehr in der Review of Economics and Statistics erschienen ist. Es zeigt sich, dass Personen mit höherem Einkommenspotenzial tendenziell eher in ungleichere Länder auswandern, wohingegen Personen mit geringerem Einkommenspotenzial eher in gleichere Länder auswandern. Damit untermauern sie für hochqualifizierte Migranten das bekannte Migrationsmodell von George Borjas. Die unterschiedliche Selektion spiegelt unter anderem unterschiedliche Studienverläufe wider. mehr...

Vor- und Nachteile berufsspezifischer Ausbildung im Lebenszyklus

Bildungsgänge, die spezifisch auf einen Beruf hin ausbilden, erleichtern einerseits den Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Andererseits führen sie aufgrund von geringerer Anpassungsfähigkeit in einer sich verändernden Wirtschaftswelt aber auch zu geringeren Beschäftigungschancen im Alter. Das zeigen Franziska Hampf und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik in einem Artikel, der soeben in den CESifo Economic Studies erschienen ist. Die internationalen Analysen von PIAAC, des sogenannten „Erwachsenen-PISA“, zeigen, dass der Zielkonflikt zwischen anfänglichem Beschäftigungsvorteil und späterem Beschäftigungsrisiko in Ländern mit dualer Berufsausbildung besonders stark ausgeprägt ist. mehr...

Weltentwicklungsbericht 2018 wirft Fokus auf Bildung

Der aktuelle Weltentwicklungsbericht der Weltbank befasst sich erstmals ausführlich mit dem Thema Bildung. Unter dem Titel „Lernen, (um) das Versprechen von Bildung zu realisieren“ wird betont, dass Lernen nicht dasselbe ist wie Beschulung. Nicht zuletzt auch mit Verweis auf zahlreiche Arbeiten aus dem ifo Zentrum für Bildungsökonomik wird die zentrale Botschaft entwickelt, dass gerade in Entwicklungsländern die Lernergebnisse der Kinder und Jugendlichen im Zentrum stehen müssen, um sie auf die Zukunft vorzubereiten. mehr...

Die Rolle des Wissenschaftlers in der Gesellschaft

Brexit und Trump signalisieren schwierige Zeiten für die Wirksamkeit wissenschaftlicher Beratung. Daher hat Ludger Wößmann seine Dankesworte zur Verleihung des Gustav-Stolper-Preises, die in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abgedruckt wurden, der Rolle des Wissenschaftlers in der Gesellschaft gewidmet. Wissenschaftler haben eine wichtige gesellschaftliche Rolle, die weder über- noch unterbewertet werden sollte: neue Erkenntnisse zu entwickeln und diese in die öffentliche Diskussion zu bringen, damit gesellschaftliche Entscheidungsprozesse verbessert werden. Bei aller Unzulänglichkeit werden sich Antworten, die mit wissenschaftlichen Methoden erzielt wurden, im Vergleich zu denen der Demagogen als die besseren erweisen. mehr...

Effekte der staatlich geförderten Kinderbetreuung

Verschiedene Reformen haben in Deutschland den Zugang zu staatlich geförderter Kinderbetreuung in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich ausgeweitet. In ihrer Dissertation, die nun in der Reihe ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung erschienen ist, evaluiert Larissa Zierow vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik die Auswirkungen ausgewählter Reformen auf die Entwicklung der Kinder. Mit der Betreuung durch Tagesmütter, dem Ganztagsbesuch im Kindergarten und der Nachmittagsbetreuung im Grundschulalter werden verschiedene Aspekte der öffentlich geförderten Kinderbetreuung untersucht. Dabei liegt ein besonderes Gewicht auf Effekten im nicht-kognitiven Bereich, etwa in Bezug auf das Sozialverhalten und die sozioemotionale Entwicklung der Kinder. mehr...
BLICK AUF EUROPA: EENEE
Das Europäische Expertennetzwerk Bildungsökonomik (EENEE) hat im Auftrag der Europäischen Kommission zum zweiten Mal zusammen mit dem Network of Experts on the Social Dimension of Education and Training (NESET II) eine Konferenz in Brüssel organisiert. In diesem Jahr behandelte sie das Thema "Empowering Schools: Evidence-informed Policies for Quality Education". Die Konferenz fand in den Räumlichkeiten des Centre for European Policy Studies (CEPS) statt, das das EENEE Netzwerk zusammen mit dem ifo Zentrum für Bildungsökonomik koordiniert.
IN DEN MEDIEN
9+5 Thesen zur Reformation
In einem Beitrag in der Zeit stellt Ludger Wößmann zum Lutherjahr 9+5 Thesen auf, die auf dem von der Reformation ausgelösten Bildungsschub beruhen. mehr...

Aufwachen!
In seinem Gastkommentar im Handelsblatt fordert Ludger Wößmann als Konsequenz aus der Verschlechterung der Grundschultests, dass der Fokus der Schulen wieder auf guten Lernergebnissen liegen muss. mehr...

Bildungsökonom will gezieltere Maßnahmen für mehr Chancengleichheit
Interview mit Ludger Wößmann in der Frankfurter Neuen Presse über den Vorschlag einer nationalen Bildungsallianz. mehr...

Prüfungen sind die Währung des Schulsystems
Interview mit Ludger Wößmann auf Wirtschaftswoche Online darüber, worauf es in der Bildungspolitik ankommt. mehr...

Die Schule der Zukunft
Beitrag im ORF-Fernsehen Vorarlberg heute über den Bildungskongress der österreichischen Bildungswissenschaftler mit Auszügen aus der Keynote Lecture von Ludger Wößmann. mehr...

Oft stehen die Ergebnisse nicht im Fokus
Die Neue Vorarlberger Tageszeitung führt ein Interview mit Ludger Wößmann über benötigte Schulreformen. mehr...

Geld ist für gute Bildung nicht entscheidend
Radiointerview mit Ludger Wößmann im SR2 KulturRadio zum Thema Armut und Bildung. mehr...

Macht der richtige Glaube reich?
In ihrer Feiertagsausgabe zum Reformationstag berichtet die Süddeutsche Zeitung über die Forschung von Sascha Becker und Ludger Wößmann, dass der Erfolg der Protestanten auf ihrer Bildungspolitik beruht, nicht auf ihrer Ethik. mehr...

Arbeiterkinder in den Hörsaal!
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zitiert Ludger Wößmann zu den Gründen für die geringe Studierneigung von Kindern aus Nichtakademikerfamilien. mehr...

Müssen wir Schule radikal neu denken?
Die Bild am Sonntag zitiert Ludger Wößmann zur Schule der Zukunft. mehr...

Warum ist uns Bildung für Kinder nicht gleich viel wert?
In einem weiteren Beitrag zitiert die Bild am Sonntag Ludger Wößmann mit dem Vorschlag, alle Schüler mit regelmäßigen bundesweiten Leistungstests in den Kernfächern zu testen. mehr...

Gegen Windmühlen
Das Wirtschaftsmagazin brand eins zitiert Ludger Wößmann zu den ungleichen Startchancen im Bildungssystem. mehr...

Gehalt: Warum es sich lohnt
Ein Beitrag in der Beilage Abitur der Zeit berichtet über die Befunde des ifo Zentrums für Bildungsökonomik über Einkommensunterschiede nach Bildungsabschlüssen. mehr...

Chancengleichheit: Es fühlt sich fremd an
Ein weiterer Beitrag in der Beilage Abitur der Zeit zitiert Ludger Wößmann über die Gründe für die unterschiedlichen Chancen von Arbeiterkindern an deutschen Universitäten. mehr...

In Deutschland bildet sich eine neue Unterschicht
Die Welt zitiert Ludger Wößmann zur Ungleichheit von Bildungschancen. mehr...

Zum digitalen Wandel befähigen
In seinem aktuellen Jahresgutachten verweist der Sachverständigenrat wiederum auf mehrere Forschungsergebnisse aus dem ifo Zentrum für Bildungsökonomik – insbesondere zu der Frage, wie Bildung zum digitalen Wandel befähigen kann. mehr...

500 Jahre protestantische Reformation
Beitrag in der größten Tageszeitung Brasiliens Folha de S.Paolo über die Arbeiten von Sascha Becker und Ludger Wößmann zur Reformation. mehr...

Schooling, Scores, and State Economies
Das Chart of the Week der American Economic Association bezieht sich auf die neue Studie von Eric Hanushek, Jens Ruhose und Ludger Wößmann. mehr...
 
AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN

Konferenz „Empowering Schools“ am CEPS in Brüssel

Am 23. November 2017 fand in Brüssel eine Konferenz der Europäischen Kommission zum Thema “Empowering Schools: Evidence-informed Policies for Quality Education” statt. Sie wurde vom Europäischen Expertennetzwerk Bildungsökonomik (EENEE), das vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik und dem Centre for European Policy Studies (CEPS) koordiniert wird, zusammen mit dem Network of Experts on the Social Dimension of Education and Training (NESET II) organisiert.

Ausgewählte Vorträge

Das ifo Zentrum für Bildungsökonomik war mit sechs Beiträgen auf der Jahrestagung der European Association of Labour Economists in St. Gallen vertreten.

Auf der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) hielt Ludger Wößmann eine Keynote Lecture zum Thema „Elemente eines leistungsstarken und chancengerechten Bildungssystems – Was wir aus den internationalen Schülertests lernen können“.
AKTUELLE PUBLIKATIONEN

Artikel in referierten Journals

Franziska Hampf und Ludger Wößmann, “Vocational vs. General Education and Employment over the Life-Cycle: New Evidence from PIAAC”, CESifo Economic Studies, 63 (3): 255-3269, 2017.

Eric A. Hanushek, Jens Ruhose, und Ludger Wößmann, “Knowledge Capital and Aggregate Income Differences: Development Accounting for U.S. States”, American Economic Journal: Macroeconomics 9 (4): 184-224, 2017.

Eric A. Hanushek, Jens Ruhose, und Ludger Wößmann, “Economic Gains from Educational Reform by US States”, Journal of Human Capital 11 (4): 447-486, 2017.

Matthias Parey, Jens Ruhose, Fabian Waldinger, und Nicolai Netz, “The Selection of High-Skilled Emigrants”, Review of Economics and Statistics 99 (5): 776-792, 2017.
 

Monografien

Aktionsrat Bildung, Bildung 2030 – veränderte Welt. Fragen an die Bildungspolitik, Münster: Waxmann, 2017.

Larissa Zierow, Economic Perspectives on the Implications of Public Child Care and Schooling for Educational Outcomes in Childhood and Adult Life, ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 76, München: ifo Institut, 2017.
 

Sonstige Veröffentlichungen

Ludger Wößmann, „Welches Bildungssystem führt zu besseren Schülerleistungen?“, Freie Bildung 93 (2): 13-14, 2017.

Ludger Wößmann, „Wahrhaftigkeit als Aufgabe“, Forschung und Lehre 24 (11): 945, 2017.

Larissa Zierow, „Neunjährige Gymnasialzeit – Bildungspolitische Kehrtwende“, Wirtschaftsdienst 97 (10): 686, 2017.
PERSONALIEN
Franceso Cinnirella ist zum Oktober als Assistant Professor an die University of Southern Denmark und das Danish Institute of Advanced Studies gewechselt. Herzlichen Glückwunsch!
Im Oktober hat Arnim Seidlitz als Doktorand im ifo Zentrum für Bildungsökonomik angefangen. Herzlich willkommen!
IMPRESSUM

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