Aufsatz in Zeitschrift

Die Auswirkungen des "Standortsicherungsgesetzes" auf die Kapitalakkumulation : wirtschaftstheoretische Anmerkungen zu einer wirtschaftspolitischen Diskussion

Michael Funke, Dirk Willenbockel
Duncker & Humblot, Berlin, 1994

in: ifo Studien : Zeitschrift für empirische Wirtschaftsforschung, 1994, 40, Nr. 01, 23-42

Der Bericht analysiert die von der Regierungskoalition im Jahr 1992 vorgeschlagene und die vom Vermittlungsausschuß am 30.06.1993 beschlossene Varianten des Standortsicherungsgesetztes. Diese unterscheiden sich im Steuersatz für einbehaltene Gewinne, Einkommensteuer auf gewerbliche Einkommen, Ansparabschreibung und Ausrüstungsabschreibungen. Die Analyse bezieht sich dabei besonders auf die Auswirkungen privater Investitionstätigkeiten und damit auf die Kapitalakkumulation. Zunächst wird der zugrundeliegende modelltheoretische Rahmen präsentiert. Daran anschließend wird eine Simulation der Investitionstätigkeit durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, daß die im Vermittlungsausschuß verabschiedete Fassung keine deutlichen Anreize zu einer verstärkten Kapitalakkumulation auslöst. Ingesamt kann bezweifelt werden, ob das Standortsicherungsgesetz angesichts eines internationalen Steuerwettbewerbs, beschlossener weiterer Steuer- und Abgabenerhöhungen im Inland sowie zunehmender Lohn- und Lohnnebenkosten geeignet ist, die steuerlichen Rahmenbedingungen für Investitionen und Arbeitsplätze dauerhaft zu verbessern.

Schlagwörter: Deutschland, Standortpolitik, Kapital, Wirtschaftspolitik, Steuerpolitik, Ökonometrie