Der Newsletter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik behandelt diesmal folgende Themen:



Aktuelle Forschungsthemen

Das wirtschaftliche Argument für Bildung


Verschiedenste Perspektiven liefern Argumente, die für Bildung sprechen. In einer soeben in der Zeitschrift Education Economics erschienenen Studie zeigt Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik, das wirtschaftliche Argument für Bildung auf. Auf der Basis aktueller empirischer Evidenz legt er die entscheidende Rolle von Bildung für Wachstum, Beschäftigung und Einkommen dar. Die wirtschaftliche Dimension von Bildung zu ignorieren würde den Wohlstand zukünftiger Generationen gefährden, mit weitreichenden Folgen für Armut, soziale Ausgrenzung und finanzielle Nachhaltigkeit der sozialen Sicherungssysteme. mehr...

Buecher

Neuer Band des Handbook of the Economics of Education erschienen


Vor Kurzem ist der fünfte Band des Handbook of the Economics of Education erschienen, das Ludger Wößmann zusammen mit ifo-Forschungsprofessor Eric A. Hanushek von der Stanford University und Stephen Machin vom University College London herausgibt. Auf 765 Seiten liefern führende Vertreter Überblicksartikel über die in den letzten Jahren geradezu explodierende Forschung auf verschiedenen Teilgebieten der Bildungsökonomik – von Schulwettbewerb und neuen Technologien im Unterricht über verhaltensökonomische Ansätze bis hin zur Fächerwahl im Studium, Studienkrediten und Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Nobelpreisträger James J. Heckman von der University of Chicago zum neuen Band: „The Handbooks of the Economics of Education provide valuable surveys of the state of art in many aspects of this thriving field.“ mehr...

Handbuch

Frühe Aufteilung schadet den wenig integrierten Migrationskindern


Verschärft die frühe Aufteilung nach der Grundschule auf unterschiedliche Schularten die Bildungslücke zwischen einheimischen Kindern und Kindern mit Migrationshintergrund? Um Antworten auf diese Frage zu erhalten, nutzt eine soeben in der Economics of Education Review veröffentlichte Studie, die Jens Ruhose während seiner Zeit am ifo Zentrum für Bildungsökonomik zusammen mit ifo-Forschungsprofessor Guido Schwerdt von der Universität Konstanz verfasst hat, die individuellen Schülerdaten aller PISA-, TIMSS- und IGLU-Studien von 1995 bis 2012 im internationalen Vergleich. Insgesamt findet sich kein signifikanter Effekt auf die Leistungslücke, aber die frühe Aufteilung schadet besonders Migrantenkindern der ersten Generation und Migrantenkindern, deren Familien zu Hause nicht die Landessprache sprechen. mehr...

Schulklasse

Information senkt Bereitschaft für höhere Staatsausgaben


Wird die Bevölkerung über die tatsächliche Höhe der Staatsausgaben informiert, so sinkt ihre Zustimmung zu höheren Staatsausgaben in verschiedenen Bereichen von der sozialen Sicherung bis zur Verteidigung deutlich. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, in der Philipp Lergetporer, Katharina Werner und Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik und ifo-Forschungsprofessor Guido Schwerdt von der Universität Konstanz die randomisierte Informationsbereitstellung unter den 4.000 Teilnehmern des ifo Bildungsbarometers untersucht haben. Die Effekte der Informationsbereitstellung auf die präferierten Bildungsausgaben sind deutlich größer für diejenigen Befragten, die die Höhe der aktuellen Ausgaben zuvor unterschätzt hatten. mehr...

Ausgaben

Team Building und die versteckten Kosten von Kontrolle


Team Building und Kontrolle sind zwei häufig genutzte Managementpraktiken, mit denen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter zu motivieren versuchen. Um ihre Auswirkungen zu untersuchen, hat Simon Wiederhold vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik zusammen mit Gerhard Riener von der Universität Mannheim ein Laborexperiment durchgeführt, dessen Ergebnisse nun im Journal of Economic Behavior and Organization erschienen sind. Wenn die Praktiken einzeln angewendet werden, wirken sich beide positiv auf die Leistung der Mitarbeiter aus. Aber wenn sie zusammen eingesetzt werden, reagieren zur Teamarbeit motivierte Teilnehmer auf Kontrolle deutlich stärker mit einem Rückgang ihres Einsatzes. Bei Team Playern haben Kontrollmechanismen also Kosten, die häufig übersehen werden. mehr...

Team Building

Ende der Leibeigenschaft beschleunigte Bildungsexpansion im 19. Jahrhundert


In einer soeben im Journal of Development Economics erschienenen Studie gehen Francesco Cinnirella vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik und Erik Hornung von der Universität Bayreuth der Frage nach, ob die Expansion der Massenbildung in Preußen im 19. Jahrhundert mit der Konzentration des Großgrundbesitzes zusammenhing. Ihre Befunde legen nahe, dass das im Zuge der Bauernbefreiung erzielte Ende der Frondienste durch eine verstärkte private Nachfrage nach Bildung ein wichtiger Treiber der Bildungsexpansion war. mehr...
Klassenzimmer 19. Jhd.

Die historischen Kosten der Dezentralisierung


In einer neuen Studie argumentieren Francesco Cinnirella und Ruth Schüler vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik, dass ein dezentrales Bildungssystem zu einer Unterversorgung mit Bildung führen kann, wenn die Bevölkerung unterschiedliche Präferenzen hat. Reformen der Finanzierung der Volksschulbildung in der sprachlich polarisierten Gesellschaft im östlichen Preußen gegen Ende des 19. Jahrhunderts untermauern den Befund, dass eine zentralere Bildungsfinanzierung zu einer besseren Bildungsversorgung gerade in Gegenden mit polarisierter Bevölkerung beitragen kann. mehr...
Preussen
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Blick auf Europa: EENEE

Im Rahmen des vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik im Auftrag der Generaldirektion Bildung und Kultur der Europäischen Kommission koordinierten Europäischen Expertennetzwerks Bildungsökonomik (EENEE) ist ein neuer EENEE Policy Brief erschienen, ein auch auf Deutsch verfügbares zweiseitiges Schlaglicht für die politische Debatte: EENEE
3/2016:
Maria de Paola und Giorgio Brunello: Bildung: Ein Mittel zur wirtschaftlichen Integration von Migranten (basierend auf EENEE Analytical Report 27)
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In den Medien

Mehr Wettbewerb in der Bildungspolitik gefordert

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet über das neue Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium zum Thema „Mehr Transparenz in der Bildungspolitik“, an dem auch Ludger Wößmann beteiligt war. mehr...

Aufschrei der Forscher

Auch die Zeit berichtet über das BMWi-Gutachten mit der Anmerkung: „Wie die Kultusministerien die Arbeit der Wissenschaft behindern.“ mehr...

Voneinander lernen

In einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung berichten Regina Riphahn von der Universität Erlangen-Nürnberg und Ludger Wößmann über das BMWi-Gutachten. mehr...

Kartell des Schweigens

Das Handelsblatt zitiert Ludger Wößmann in einem Bericht zur Behinderung wissenschaftlicher Studien: „Man könnte Bildungspolitik auf der Basis von Fakten und Evidenz machen statt im Blindflug.“ mehr...

Besser verstehen, warum Kinder in der Schule scheitern oder vorankommen

Der Deutsche Caritasverband unterstützt die Forderung des BMWi-Gutachtens, die Bildungsdaten für Ländervergleiche zu nutzen. mehr...

Überqualifikation? Zu gut für diesen Job

Die Welt am Sonntag zitiert Ludger Wößmann mit der Warnung, angebliche Überqualifikation von Beschäftigten nicht mit nutzloser Bildung zu verwechseln. mehr...

Die Integration von Flüchtlingen

Der österreichische Standard zitiert Ludger Wößmann zu Bildungsstand und Arbeitsmarktchancen von Flüchtlingen. mehr...

Billion-Dollar Gains through Student Achievement

Medien in verschiedenen US-Bundesstaaten berichten über die Projektionen der wirtschaftlichen Erträge von Bildungsreformen in den einzelnen US-Bundesstaaten von Eric Hanushek, Jens Ruhose und Ludger Wößmann, die in Education Next erschienen sind. mehr...

Australian Federal Election 2016: Retreat over School Claim

Wie von The Australian berichtet, hat die OECD-Studie „Universal Basic Skills“ von Eric Hanushek und Ludger Wößmann Einzug in die australischen Wahlkampfdebatten gehalten. mehr...
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Ausgewählte Veranstaltungen

Harvard-ifo-Workshop zur politischen Ökonomie der Bildungspolitik

Gemeinsam haben das Program on Education Policy and Governance der Harvard University und das ifo Zentrum für Bildungsökonomik am 5. und 6. Mai 2016 an der Harvard Kennedy School of Government einen Workshop zum Thema „The Politics of Education Policy: An International Perspective“ organisiert. Die Teilnehmer präsentierten und diskutierten aktuelle Forschung zur politischen Ökonomie der Bildungspolitik aus internationaler Perspektive. mehr...
Harvard-ifo-Workshop

Marbach-Konferenz „Economizing Education Policy“

Vom 27.-29. April 2016 sind führende internationale Bildungswissenschaftler und Nachwuchsforscher auf Schloss Marbach am Bodensee zusammengekommen, um über das Thema „Economizing Education Policy: Tradeoffs, Incentives, and Generalizing from Evidence“ zu diskutieren. Das interdisziplinär besetzte Programm der Jacobs Foundation Conference, die die wissenschaftliche Basis erfolgreicher Kinder- und Jugendentwicklung festigen will, wurde in diesem Jahr von Eric Hanushek und Ludger Wößmann zusammengestellt. mehr...
Workshop Teilnehmer
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Aktuelle Publikationen

Monografien

Eric A. Hanushek, Stephen Machin und Ludger Wößmann (Hrsg.), Handbook of the Economics of Education, Vol. 5, Amsterdam: North Holland, 2016.

Artikel in referierten Journals

Francesco Cinnirella und Erik Hornung, „Landownership Concentration and the Expansion of Education“, Journal of Development Economics 121: 135-152, 2016.

Eric A. Hanushek, Jens Ruhose und Ludger Wößmann, „It Pays to Improve School Quality“, Education Next 16(3): 52-60, 2016.

Gerhard Riener und Simon Wiederhold, „Team Building and Hidden Costs of Control“, Journal of Economic Behavior and Organization 123: 1-18, 2016.

Jens Ruhose und Guido Schwerdt, „Does Early Educational Tracking Increase Migrant-Native Achievement Gaps? Differences-in-Differences Evidence across Countries“, Economics of Education Review 52: 134-154, 2016.

Ludger Wößmann, „The Economic Case for Education“, Education Economics 24(1): 3-32, 2016.

Sonstige Artikel

Raphael Brade und Marc Piopiunik, „Education and Political Participation“, CESifo DICE Report 14(1): 70-73, 2016.

Working Papers

Francesco Cinnirella und Ruth M. Schüler, „The Cost of Decentralization: Linguistic Polarization and the Provision of Education“, CESifo Working Paper 5894, Mai 2016.

Philipp Lergetporer, Guido Schwerdt, Katharina Werner und Ludger Wößmann, „Information and Preferences for Public Spending: Evidence from Representative Survey Experiments“, CESifo Working Paper 5938, Juni 2016.
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Personalien

Seit Mai verstärkt Sven Resnjanskij, der soeben seine Dissertation an der Universität Konstanz abgegeben hat, das Team des ifo Zentrums für Bildungsökonomik als Postdoc.
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Impressum

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Copyright © ifo Institut 2016. Stand: Juni 2016.

Herausgeber: ifo Zentrum für Bildungsökonomik, ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., Poschingerstraße 5, 81679 München
Telefon: +49 (89) 9224-1692, Fax: +49 (89) 9224-1460
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Redaktion: Ulrike Baldi-Cohrs, Franziska Binder und Franziska Kugler
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